Eine Kolumne von Martin Calsow:
Unser Kollege zum Beispiel: Daheim die Schratzn bei der Mama lassend, setzt er sich am Morgen in die BOB und fährt zum Vatertags-Weißwurstfrühstück nach Minga. Zwei Mass bis elf sind Pflicht. Die Gruppe, einst gefürchtet für die Feierbiestigkeit und hohe Promillezahl bis zum Mittagsgeläut hat aber eben noch das schlechte Gewissen von der Gattin eingepackt bekommen.
Schon nach vier Stunden verabschieden sich die ersten Jungväter „Hey, ich muss die Ilona daheim unterstützen, der Leon zahnt doch gerade.“ Unser Kollege hat nicht beim Erstkind Halt gemacht. Er weiß: So eine Gelegenheit zum Freigang hat er nicht oft. Also lötet er sich in Rekordschnelle zu, wird erschöpft im Englischen Garten am Monopteros einschlafen, vom einsetzenden Regen geweckt, nass und angezählt zum nächsten McDonalds stolpern.
Dort sitzt er dann, kleckert sich mit Mayo und Chickensauce voll, wird zum nächsten Konterbier streben, um mit der letzten BOB ins Tal zurückzufahren. Kurz vor Moosrain schläft er ein, wacht in Tegernsee auf und ruft dann kleinlaut daheim an, um von der jetzt reichlich genervten Gattin aus der Katerhölle abgeholt zu werden. Auf dem Heimweg bittet er noch bei St. Quirin um einen schnellen Boxenstopp – Profi eben. Und vor dem Einschlafen auf der Couch (Bett ist tabu!) zieht er sein Fazit: ein rundum gelungener Vatertag.
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