Arzt-Witwe vom Tegernsee vor Gericht

Vor etwa zwei Jahren wurde der Tegernseer Arzt S. tot in seiner Wohnung gefunden. Kurz darauf verhaftete die Kripo seine Ehefrau. Nun steht sie vor Gericht und wird mit abscheulichen Anschuldigungen konfrontiert.

Bis November wird im Landesgericht München II eine Entscheidung fallen.

Am 08. August 2018 wird der Tegernseer Arzt S. regungslos in seinem Bett gefunden. Der Hausarzt konnte nur noch den Tod des 60-Jährigen feststellen. Doch die Todesursache blieb unklar und eine Spritze am Tatort warf Fragen auf. Wenig später wurde die Kriminalpolizei Rosenheim sowie die Kriminalpolizei Miesbach zurate gezogen. Die Ermittlungen konnten beginnen.

Etwa vier Monate und eine Obduktion später kam es zur Verhaftung. Die Beamten nahmen die damals 47-jährige Ehefrau des Arztes in U-Haft. Die gelernte Krankenschwester soll ihrem Ehemann eine deutlich zu hohe Dosis Morphin verabreicht haben. Habgier sowie “niedrige Beweggründe” sollen als Motiv gedient haben.

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Zwei Jahre später beginnt der Prozess

Jetzt, rund zwei Jahre nach dem Mord, kann der Prozess im Landgericht München II beginnen. Gestern um 09.30 Uhr war der Erste von insgesamt 14 Prozesstagen angesetzt, in denen das Gericht klären muss, ob die Krankenschwester ihren Ehemann mit einer Giftspritze ermordet hat.

Wie der Münchner Merkur berichtet, setzte die mittlerweile 49-Jährige am ersten Prozesstag mehrere Male zu einer Erklärung an, doch ihre Verteidiger hielten sie zurück. Sie könne Lebenslauf und Sachverhalt nicht unterscheiden.

Laut der Anklage hat die 49-Jährige ihrem Mann zunächst ein starkes Schlafmittel gespritzt, getarnt als sein abendliches Antidepressivum. Danach soll sie ihm mehrere Dosen Insulin verabreicht haben. Doch S. starb nicht. Die darauffolgenden drei Ampullen Morphin sollen dann zum Tod geführt haben.

Hat sie sich an der Asche vergangen?

S. wurde eingeäschert und auf dem Tegernseer Friedhof zur Ruhe gebettet. Laut der Anklage wurde die Urne jedoch noch ein weiteres Mal geöffnet – von seiner Frau. Laut Anklage sei die Frau irgendwann nachts zum Friedhof geschlichen, habe die Grabplatte mit einem Akku-Schrauber geöffnet und die Urne entwendet. Einen kleinen Teil der Asche soll sie in ein Glas geschüttet und mit dem Vornamen ihres Mannes versehen haben.

Den Rest soll sie in den Bezug ihres Kopfkissens gefüllt und sich darauf befriedigt haben, heißt es weiter. In den nächsten Wochen wird das Gericht zu klären haben, ob die Anschuldigungen der Wahrheit entsprechen. Der Prozess dauert voraussichtlich noch bis zum 04. November.

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