Axpo unterstützt Energiewende bei Borealis mit zwei neuen PPAs

Industrie braucht Energie. In diesem Grundsatz herrscht Einigkeit. Doch woher die Energie stammt, macht einen entscheidenden Unterschied. Unternehmen mit starkem Nachhaltigkeitsbestreben wie Borealis setzen auf Strom aus erneuerbaren Quellen, um sich zukunftssicher aufzustellen. An den Standorten in Schweden und Belgien erfolgt daher eine Umstellung auf grüne Windenergie. Die Schweizer Axpo unterstützt das mit zwei langfristigen Abnahmeverträgen – ein wirtschaftlich sicheres Modell, das auch in anderen Ländern Schule macht.

Windenergie für zehn Jahre

Die Schweizer Axpo und Borealis unterhalten schon seit 2021 eine erfolgreiche Partnerschaft. Sie begründet sich in einem vorteilhaften wechselseitigen Nutzen. Auf der einen Seite steht ein weltweit führender Spezialist für Polyolefine mit einem starken Fokus auf Kreislaufwirtschaft und Recycling. Auf der anderen Seite die Axpo, die größte Lieferantin von erneuerbaren Energien in der Schweiz, die zudem eine internationale Vorreiterrolle bei der Vermarktung von grünem Strom innehat.

Konkret geht es um den Abschluss von zwei neuen Power Purchase Agreements (PPAs). Dabei handelt es sich um langfristige Stromabnahmeverträge zwischen der Vermarkterin Axpo und dem Abnehmer Borealis. Diese Konstellation ist nicht neu, denn bereits 2021, 2022 und 2023 schlossen die beiden Unternehmen entsprechende Verträge ab. Nummer vier und fünf werden nun die Versorgung von zwei weiteren Borealis-Standorten mit grünem Strom sichern.

Zum einen fließt Strom aus dem schwedischen Windpark Lake Wind AB in Habo, der zu Vauban Infrastructur Partners gehört. Die Abnahmemenge beträgt 125 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Der zweite Windpark befindet sich in Belgien am Antwerpener Hafen. Dort am linken Ufer herrscht – ähnlich wie in Schweden – häufig ein beständiger Wind, sodass sich beide Standorte hervorragend für diese umweltfreundliche Stromproduktion eignen. In Belgien liegt die vertraglich vereinbarte Liefermenge bei 70 Gigawattstunden pro Jahr. Abnehmer ist in diesem Fall der nahegelegene Produktionsschwerpunkt Kallo von Borealis. Die Windkraftanlagen in Antwerpen gehören dem Betreiber Wind aan de Stroom.

Vor dem Hintergrund des erfolgreichen Abschlusses betont Domenico De Luca, Axpo Head of Trading and Sales: „Wir freuen uns, die Partnerschaft mit Borealis fortzusetzen. Dank der jahrzehntelangen Erfahrung von Axpo im Management eines umfangreichen Portfolios an erneuerbaren Energien können wir maßgeschneiderte Energielösungen für große EU-Organisationen in mehreren Ländern anbieten, was sich zu einem neuen Trend auf den Energiemärkten entwickelt hat. Stromabnahmeverträge sind der Schlüssel, um die Energiewende voranzutreiben, und wir freuen uns, mit Unternehmen wie Borealis, die sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzen, zusammenzuarbeiten.“

Auch bei Borealis zeigen sich die Verantwortlichen höchst erfreut, weitere Standorte mit grünem Strom versorgen zu können. Wolfram Krenn, Borealis Executive Vice President Base Chemicals & Operations, erklärt: „Wir freuen uns sehr, diese weiteren beiden bedeutenden Stromabnahmeverträge mit Axpo bekannt geben zu können. Hiermit bekräftigen wir unser Engagement, die Energiewende trotz der Herausforderungen des Marktes voranzutreiben. Unsere langfristige Partnerschaft unterstreicht unsere Entschlossenheit, essenzielle Ressourcen für ein nachhaltiges Leben neu zu erfinden. Ebenso beschleunigen wir unsere Anstrengungen, um sicherzustellen, dass bis zum Ende dieses Jahrzehnts der gesamte Strom für unseren operativen Bereich aus erneuerbaren Quellen stammt.“

Konkrete Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit

Was die Versorgung der Industrieanlagen mit grünem Strom konkret bedeutet, zeigen die Zahlen. Borealis verfolgt das ambitionierte Ziel, den gesamten Geschäftsbereich der Basischemikalien und Olefine zu dekarbonisieren. Die Herausforderung besteht darin, den kompletten Strom aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Damit zielt das Unternehmen, das sich selbst hohe Anforderungen an die Nachhaltigkeit gesetzt hat, auf die sogenannten Scope-2-Emissionen ab. Das sind Emissionen, insbesondere CO2 und andere klimaschädliche Gase, die zwar nicht direkt in der Produktion freigesetzt werden, aber unmittelbar damit zusammenhängen. In diesem Fall besteht der Zusammenhang in der Nutzung von Strom. Stammt dieser aus fossilen Energieträgern wie Kohle oder Gas, ist eine entsprechende Menge CO2 damit verbunden. Das Potential der Einsparung lässt sich sogar in konkreten Werten ausdrücken. So gehen die beiden Unternehmen davon aus, die Treibhausgasemissionen pro Jahr um 14.955 Tonnen senken zu können. Hochgerechnet auf die zehn Jahre Laufzeit, entspricht das einer Einsparung von fast 150.000 Tonnen CO2.

PPAs als Wegbereiter der Energiewende

Dass sich Borealis für Power Purchase Agreements mit der Axpo entschieden hat, ist ein logischer Schritt. Die langfristigen Abnahmeverträge gehören zu den wichtigsten Werkzeugen im Kampf gegen den Klimawandel. Das hat verschiedene Gründe, die vor allem wirtschaftlich geprägt sind. Nach dem Wegfall von staatlichen Förderungen in zahlreichen Ländern Europas ist es für Unternehmen häufig zum Risiko geworden, in erneuerbare Energien zu investieren. So ist der Wunsch nach grünem Strom zwar omnipräsent, allerdings oft mit unkalkulierbaren Gefahren verbunden. PPAs sind eine sichere Strategie, um diese Gefahren zu vermeiden und Risiken zu minimieren. Der entscheidende Vorteil liegt darin, erfahrene Akteure wie die Axpo als Vermittler hinzuzuziehen.

Vorteile ergeben sich dabei nicht nur für die Abnehmer des Stroms. Auch die Betreiber, in Belgien und Schweden die Eigentümer der Windparks, profitieren. Sie erhalten Abnahmegarantien für ihren grünen Strom, und zwar über einen langen Zeitraum. So wird es für sie attraktiver, in neue Projekte zu investieren. Damit gehören PPAs zu den wichtigsten Fördermitteln für erneuerbare Energien jenseits staatlicher Bemühungen.

Domenico De Luca, Head Trading & Sales bei Axpo, bestätigt, dass es aktuell eine starke Nachfrage nach diesen Angeboten gibt: „In zahlreichen Ländern, in denen Axpo aktiv ist, sind Investoren und Produzenten im Bereich der erneuerbaren Energien verstärkt auf der Suche nach Stromabnehmern, die ihren Projekten Investitions- und Preissicherheit geben. Gleichzeitig sind immer mehr energieintensive Industrieunternehmen im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie bestrebt, langfristig Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. PPAs sind somit Treiber der Energiewende. Axpo spielt dabei eine wichtige Vermittlerrolle zwischen den Produzenten und den Konsumenten. Dieses Geschäft werden wir in Zukunft weiter ausbauen.“

Weitere Projekte in ganz Europa

Wie dieser Ausbau aussieht, zeigt sich aktuell an zahlreichen weiteren Projekten, welche die Axpo in ganz Europa angestoßen hat. Eine ähnliche Liefervereinbarung existiert zum Beispiel zwischen der Axpo, Egmont und Soltech, ebenfalls in Schweden. Hier geht es um eine zugesicherte Liefermenge von 11 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Das reicht aus, um etwa die Hälfte des Bedarfs des Medienkonzerns Egmont in Schweden und Norwegen zu decken. Um einen Vergleichswert zu haben: Der Strom würde ebenso ausreichen, um den Bedarf von etwa 1.200 Haushalten in Schweden zu decken. Anders als bei den PPAs mit Borealis wird der grüne Strom in diesem Fall aus Solaranlagen stammen. Ansonsten gibt es zahlreiche Parallelen, auch hier ist ein Unternehmen auf dem Weg, seine ambitionierten Nachhaltigkeitsziele mit Hilfe der Axpo umzusetzen. Raphaëlle Stewart, Sustainability Manager bei Egmont, erklärt dazu: „Als wir uns das Ziel gesetzt haben, ab 2022 nur noch Ökostrom einzusetzen, wollten wir unsere Größe als Unternehmen dafür nutzen, auf eine erneuerbare Stromversorgung hinzuarbeiten, die im Energiesektor Wirksamkeit zeigen kann. Diese Ambition hat uns zur einzigartigen und spannenden Zusammenarbeit mit Axpo und Soltech Energy Solutions geführt. Wir sind stolz darauf, bei solchen Investitionen in erneuerbare Energien in der Medienbranche führend zu sein. Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Go-Greener-Reise.“

Dass die Wahl des PPA-Partners häufig auf die Axpo fällt, ist kein Zufall. Die Schweizer Versorgerin konzentriert sich schon seit über einem Jahrzehnt auf diesen wichtigen und lukrativen Markt. In dieser Funktion brachte das Unternehmen in ganz Europa bereits zahlreiche Produzenten und Großabnehmer zusammen. Die wesentlichen Energieträger, aus denen der grüne Strom produziert wird, sind Sonnenlicht und Windkraft. Zudem gibt es einige spannende Projekte mit Wasserkraftwerken. Durch dieses breite Angebot gehört die Axpo zu den führenden Vermarktern in Europa und bietet Zugang zu einem Portfolio von 16.600 MW, Tendenz steigend. Neben der Verfügbarkeit schätzen die PPA-Partner der Axpo insbesondere die tiefe Expertise im Risikomanagement.

Nachhaltige Zukunft Europas im Fokus

Europa will nachhaltiger werden – und das angesichts des fortschreitenden Klimawandels schnell. Unter diesem Eindruck wurden im EU Green Deal ehrgeizige Ziele bis 2030 festgelegt: 32 Prozent mehr Erneuerbare im Energiemix und eine Senkung der CO2-Emissionen um mehr als die Hälfte. Daraus leiten sich hohe Anforderungen an die Energiewirtschaft ab. So errechnete die Axpo einen Bedarf von 60 Gigawatt mehr Leistung aus erneuerbaren Quellen pro Jahr, der nötig ist, um die Ziele umzusetzen. Das bedeutet einen starken Ausbau von Windkraftanlagen, Solarparks und weiteren grünen Technologien wie der Stromgewinnung aus Biomasse. Auf der Grundlage der Zahlen und des Ausbaustands Anfang der 2020er Jahre in Europa entspricht das einer Steigerung von 270 Prozent. Es ist klar, dass diese Meilensteine ohne eine Beteiligung der Großabnehmer nicht realistisch erscheinen. Die gute Nachricht ist, dass Unternehmen und Investoren bereit sind, den Wandel in die Hand zu nehmen – wenn sie entsprechende Sicherheiten bekommen. Mit den langfristigen PPAs wie in Belgien und Schweden macht die Axpo entscheidende Schritte in diese Richtung, um die Energiewende ganzheitlich zu unterstützen. Dafür bringt sie Produzenten und Abnehmer zusammen und lässt auch Privatkunden von mehr Grünstrom im Energiemix der Schweiz sowie in anderen Ländern profitieren.

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