Bauherr kämpft mit Untergrund

Während der Gemeinderat die Verschönerung des Lindenplatzes zur Chefsache erklärte, klafft daneben schon seit Sommer eine riesige Baugrube. Statt des ursprünglich geplanten Richtfests im Dezember für ein Wohn- und Geschäftshaus, blickt man nur in einen Grundwasser-See. Dennoch ist der Bauherr optimistisch.

Mehr Wasser als Beton. In den nächsten Wochen sollen die Arbeiten aber weitergehen. / Foto: Klaus Wiendl

Gestartet war Werner Wendler von der WM-Eigenheimbau in Ismaning voller Optimismus. Sein Familienunternehmen wollte auf dem ehemaligen Gelände des Hauses Ursula zügig ein Wohn- und Geschäftshaus errichten. Schon längst sollte der Rohbau des „Lake Life“ für 21 Eigentumswohnungen und inzwischen sechs Gewerbeeinheiten stehen. Doch der schwammige Untergrund, der dort bekannt ist, war Wendler in dieser Dimension wohl nicht bewusst. Mehrmals musste umgeplant werden. Denn bei Bohrungen auch in zwanzig Metern Tiefe sei man nur auf weichen Untergrund gestoßen. „Diese schlechten Baugrundverhältnisse machen eine Spundung nicht möglich“, teilt Sohn Marco Wendler auf Nachfrage mit.

Verkleinertes Untergeschoss, mehr Gewerbe

Statt der rings um die Tiefgarage und das Kellergeschoss geplanten Spundwände müsse nun mit normalen Baugrubenböschungen gearbeitet werden, welche wegen der Böschungswinkel viel Platz benötigen. Die dafür nötigen Umplanungen, Absprachen mit den Statikern, der Spundungsfirma, der Erdbauers und der Rohbaufirma „haben leider viel Zeit gekostet“. Aus diesen Gründen musste auch das ursprünglich großzügige Untergeschoss „deutlich verkleinert“ werden. Die dafür notwendige Tektur sei allerdings schon länger in trockenen Tüchern.

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Zwei Wochen vor Weihnachten sollte die Erdarbeiten weiter vorangetrieben werden, doch wegen der nötigen Baugrubensicherung ist der Termin laut Wendler ins Frühjahr verschoben worden. Bei den schweren Geräten habe sonst die Gefahr des Einsinkens in den schlammigen Boden bestanden. Erste Spundungsarbeiten mit Stahlbohlen seien schon vor einem Jahr zur Sicherung der Nachbargrundstücke erfolgt. Der weitere Aushub erfolge demnächst und anschließend „der Rohbau des ersten Bauabschnitts“.

Mit der Fertigstellung des gesamten Projekts rechnet der Bauherr für Mitte 2020. Dieser Termin sei auch den Erwerbern der inzwischen „über 50 Prozent“ verkauften Wohnungen genannt worden. Auch von den sechs Gewerbeeinheiten würden „aktuell nur noch zwei zur Verfügung“ stehen. Erfahrungsgemäß steige die Nachfrage nochmals, „wenn sich demnächst wieder etwas auf der Baustelle tut“. Darauf hofft man wohl auch im Rathaus, sonst wäre die geplante Neubepflanzung des Lindenplatzes auf Dauer für die Katz.

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