Nach Sachrang, Ramsau bei Berchtesgaden und Schleching wird nun auch Kreuth am 13. Juli mit dem Siegel Bergsteigerdorf ausgezeichnet. Damit ist die Gemeinde Teil eines internationalen Netzwerkes von 26 Dörfern in vier Alpenregion-Ländern. Ihr gemeinsames Bestreben ist es, den naturnahen und ressourcenschonenden Tourismus konkurrenzfähig zu machen. Ihr Motto: Klasse statt Masse, Genuss statt Hektik.
Dementsprechend gelangt man auch zur Feier an den besonderen Ort: die historische Königsalm auf 1.115 Metern Höhe unterhalb des Schildensteins in den Blaubergen. Der DAV bietet in Kooperation mit dem RVO um 7:39 Uhr ab dem Tegernseer Bahnhof einen „exklusiven Bergsteigerbus“ an. Am Ende der Veranstaltung würde der Bus die Gäste auch wieder zurückbringen, so der DAV in seiner Pressemitteilung.
Doch der Pferdefuß dabei ist, dass es sich laut Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) um eine „geschlossene Veranstaltung“ handelt. Grund sei die „Lokalität bzw. der mit dem besonderen Ort verbundenen Schwierigkeit, dort nicht unbegrenzt Besucher bewirten zu können“.
Zweite Feier im Herbst
Erforderlich sei die Einschränkung auch wegen der Dimensionierung eines eventuell bei Regen notwendigen Zeltes. „Von Seiten der Gemeinde ist aber geplant, im Herbst ein Fest im Tal zu veranstalten, zu dem alle Bürger eingeladen sind und wir die Verleihung des Siegels gemeinsam feiern“, so Bierschneider. Der genaue Tag stehe noch nicht fest und soll im Gemeindeboten bekanntgegeben werden.
Mit dem RVO in Wildbad Kreuth an der „Molkehalle“ angekommen, werde über die Fischzucht und der Gaißalm zur Königsalm gewandert. Dort soll die offizielle Feier gegen 11.30 Uhr beginnen. Nach den offiziellen Reden wird die Unterschrift unter die Partnerschaftserklärung für dieses Projekt vom DAV-Vizepräsidenten Rudi Erlacher und Bierschneider gesetzt und das Siegel der Gemeinde übergeben. Die sich ein entsprechendes Medienecho erhofft. Es sei eine einmalige Gelegenheit, „den sicher zahlreich zu dieser Feier kommenden Medienvertretern schöne Bilder von unserer herrlichen Berglandschaft zu bieten“, hofft Bierschneider.
Staatsregierung auf der Höh
Man habe als Gemeinde all diejenigen auf die Einladungsliste gesetzt, so Bierschneider, „die mit dem Thema Bergsteigerdorf bei uns bislang zu tun hatten“. Dies seien die Partnerbetriebe, die Mitglieder der Arbeitskreise, die Wegepaten, der Gemeinderat, der seinerzeit den Beschluss gefasst hat, sich für das Projekt zu bewerben und die die Vorsitzenden der Kreuther Ortsvereine.
Das Bayerische Kabinett sei nach jetzigem Stand mit zwei Ministern offiziell vertreten, „deren Ministerien die Idee der Bergsteigerdörfer auch finanziell unterstützen“, Marcel Huber vom Umweltministerium und Franz Josef Pschierer für das Wirtschaftsministerium. Auch „unsere örtliche Stimmkreisabgeordnete“, so Bierschneider habe ihr Erscheinen zugesagt. Ilse Aigner wird sich dieses Ereignis wenige Wochen vor der Landtagswahl kaum entgehen lassen.
Ab 13. Juli ist der Bergsteigerbus unterwegs
Geplant sei, so Bierschneider, dass alle zu Fuß die „leichte Wanderung“ zur Königsalm absolvieren. Wenn jedoch Teilnehmer im Vorfeld signalisieren, sie bräuchten einen Fahrdienst, könne dieser organisiert werden. Ab 13. Juli soll dieser Bergsteigerbus bis 21.Oktober dann täglich fahren. „Mit ihm ist auch noch eine Verbesserung der Anbindung an unsere Partner- und Nachbargemeinde Achenkirch geschaffen worden“, sagt Bierschneider.
Der Service für Wanderer soll die Attraktivität steigern und die Ausgangs- und Zielpunkte der Wanderrouten mit dem öffentlichen Verkehr verbinden. Damit erhofft sich die Gemeinde weniger Individualverkehr. Die Fahrt im Bus ist kostenlos – auch für Einheimische.
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