Bleibt die Montgolfiade in Wiessee?

Die Montgolfiade gehört im Tegernseer Tal zu den wichtigsten touristischen Ereignissen, besonders für die Gemeinde Bad Wiessee. 2018 musste sie jedoch nach Rottach-Egern verlegt werden. Eine bittere Pille für Wiessee. Die Gemeinde forderte nun ein klares Statement von der TTT.

Die Montgolfiade zieht jährlich tausende Besucher nach Bad Wiessee. / Quelle: Archiv

Anfang des Jahres fand zum 20. Mal die Montgolfiade im Tegernseer Tal statt. Die Jubiläums-Ausgabe war komplett ausverkauft und bleibt als erfolgreichste aller Zeiten im Gedächtnis. Allein am 9. Februar starteten 26 Ballone an der Wiesseer Seepromenade. Rund 40 Passagierfahrten konnten am Samstag verbucht werden. Am Jubiläums-Wochenende kamen insgesamt 18.000 Besucher nach Wiessee.

Für die Gemeinde ist die Montgolfiade damit die größte und wichtigste Veranstaltung des Jahres. Da das Ballonfahrertreffen in der Nebensaison stattfindet, generiert es zusätzliche Übernachtungen. Für Hoteliers und Gastronomie bedeutet das jährlich ein dickes Plus. Im Jahr 2018 musste die Veranstaltung jedoch erstmals verlegt werden (wir berichteten).

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Ja zu Bad Wiessee

Wiessees damaliger Bürgermeister Peter Höß sagte die Montgolfiade aufgrund des Strüngmann-Projekts am ehemaligen Spielbankgelände vorzeitig ab. Die Gemeinde Rottach-Egern nahm die Möglichkeit damals dankend an. Danach kehrte das Event allerdings wieder an das westliche Seeufer zurück.

Dennoch herrscht in Wiessee weiter Unsicherheit, ob die Montgolfiade in der Gemeinde bleibt – besonders im Hinblick auf das Strüngmann-Projekt. In der gestrigen Gemeinderatssitzung nutzten die Mitglieder daher die Möglichkeit, TTT-Geschäftsführer Christian Kausch zu einem klaren Statement aufzufordern. „Es ist ein tolles Event, das wollen wir nicht abgeben“, machte Florian Sareiter (CSU) deutlich. Kausch fackelte nicht lang:

Es gibt ein deutliches Ja zu Bad Wiessee. Es gibt keinen anderen Ort für die Montgolfiade.

Die Planung für 2021 sind bereits in vollem Gange. „Wir sind allerdings momentan noch vorsichtig, da wir nicht wissen, ob im Hinblick auf Corona Abendveranstaltungen und ein Rahmenprogramm überhaupt möglich sind“, gibt Kausch zu. An diesem Punkt hakte Korbinian Herzinger (CSU) nach. Die Montgolfiade sei zum Anziehungspunkt für den Ort geworden, früher habe es immer große Höhepunkte gegeben. Doch in den vergangenen Jahren sei das aus seiner Sicht in den Keller gegangen – „trotz der immens hohen Kosten und Ausgaben für die Veranstaltung.“

Fokus liegt auf den Ballonteams

Gerade während der Ballonstarts kommen tausende Besucher an den See. „Da ist keine Bewirtung, keine Musik, nix, obwohl der Markt für das Wochenende ja schon da steht. Da muss ich doch für die Leute auch schon etwas bieten“, so Herzinger. Kausch verteidigte die Vorgehensweise: „Ich glaube, dass die Veranstaltung immer besser geworden ist.“

Der Fokus liege aber nun mal auf den Ballonfahrern, dass diese sich wohlfühlen. „Es geht eben nicht in erster Linie um das Rahmenprogramm, sondern um die Ballonteams, dass diese lange im Tal bleiben und übernachten.“ Zudem seien die Ballonstarts immer wetterabhängig, es sei nicht selbstverständlich, dass immer den ganzen Tag über Ballone starten können und somit auch Gäste an der Seepromenade sind. „Man kann es nie allen recht machen“, so Kausch abschließend.

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