“Da fehlt die Anerkennung der Gemeinde”

Seit letzter Woche arbeitet eine 8. Klasse der Mittelschule Rottach-Egern an der Renovierung einer Skulptur. Es ist bereits das dritte Kunstwerk, das von Schülern dieser Schule an der Wiesseer Seepromenade gebaut wurde.

Doch bei allem Fleiß seitens der Schüler, von der Gemeinde Bad Wiessee scheint wenig Anerkennung zu kommen ‒ meint jedenfalls die Lehrerin.

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Das ist zumindest die Meinung von Tatjana Mack, Leiterin dieses Projekts und Lehrerin an der Mittelschule Rottach-Egern: „Die Gemeinde findet es grundsätzlich gut, wenn es gemacht wird. Aber sie bedanken sich nie.“

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Sie könnte sich dabei durchaus auch eine finanzielle Entlohnung vorstellen. Denn wenn man einen Namen hätte, dann könnte so etwas locker mal 10.000 Euro kosten, so die Lehrerin.

Draht statt Treibholz

Doch was genau wird denn derzeit gemacht? Vor zwei Jahren hatte Mack mit ihrer Klasse einen Lindwurm am Ufer der Wiesseer Seepromenade gebaut. Dieser wurde damals mit Treibholz verkleidet. Da das aber nicht ewig hält, renovieren an die 19 Schüler zurzeit den Wurm und verpassen ihm eine Drahtverkleidung. Der Kopf soll zusätzlich mit buntem Glas verziert werden. Bis Ende dieser Woche sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Ganz billig ist dieses Projekt allerdings nicht, wie Mack zugibt: „Das Projekt finanziert sich selber dank den Spenden der Sparkasse, den Egerner Höfen und des Kunst- und Kulturvereins. Die Skulptur hat insgesamt einen Wert von 4.000 Euro.“

Völlig unbeteiligt ist die Wiesseer Gemeinde allerdings nicht. Schließlich kommt sie finanziell für das benötigte Material auf. Der Lehrerin reicht das aber nicht. Die Gemeinde mache es einem wirklich schwer, mit Enthusiasmus hier etwas Positives zu gestalten, so Mack weiter. „Das Wort Danke, freut uns ‒ das kommt einfach nicht.“

„Vorwürfe nicht fair“

Michael Herrmann, Geschäftsführer der Gemeinde Bad Wiessee, findet die Vorwürfe nicht ganz fair. Als Tatjana Mack auf ihn zugekommen sei und um finanzielle Unterstützung für ihr Projekt gebeten habe, sei seine Antwort gewesen: „Wie viel brauchen Sie? Alles klar, können Sie haben, schreiben Sie es auf meinen Namen“, entgegnet Herrmann.

Darüber hinaus ist sich der Geschäftsführer auch absolut sicher, dass dieses Engagement genug Anerkennung seitens der Gemeinde finden wird: „Wenn die Klasse das Projekt abgeschlossen hat, können Sie sich sicher sein, dass sich auch der Herr Bürgermeister höchstpersönlich ein Bild vom Ergebnis machen wird und sich bei allen Beteiligten für die Leistung und den Aufwand bedanken wird.“

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So ganz bestätigen möchte Mack das allerdings nicht. Ihrer Aussage zufolge sei ursprünglich ein höherer Betrag vereinbart worden. Dabei hatte sie eine kleine finanzielle Belohnung für die Klassenkasse der Schüler mit einkalkuliert.

„Ob wir die ursprünglich vereinbarte Summe erhalten oder ob lediglich die Materialkosten bezahlt werden, das steht noch in den Sternen“, erklärt Mack. „Ich fände es jedenfalls schön, wenn die Gemeinde mit einem finanziellen Bonus ihre Dankbarkeit bei den Schülern zeigen würde.“

Wie es in diesem Fall ausgeht, wird sich in einer Woche zeigen, wenn die Achtklässler ihr Kunstprojekt fertiggestellt haben.

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