Das ist die perfekte Welle …

In der Pandemie wirken Erlebnisse und Eindrücke anders: Einige stärker, weil mehr Zeit zum Verweilen da ist, andere schwächer, weil man sich scheinbar an sie gewöhnt hat. Es ist eine kleine Aufzählung der Gegensätze von Martin Calsow und enthält Spuren von whataboutism.

Das ist die perfekte Welle …

Ein Kommentar von Martin Calsow

  • Ein krebskranker Freund. Wünscht sich eine letzte Reise. Unmöglich in diesen Zeiten. Er wird vermutlich allein sterben.
  • Auf den Spielplätzen in Seeglas und Ringsee ist am Sonntag die Hölle los. Oft vergessen der Artikel 4 des Grundgesetzes: Das Betreten des Spielplatzes in Pandemiezeiten ist Menschenrecht.
  • Vier Rentner, deutlichste Risikogruppe, stehen an der Wiesseer Seepromenade beieinander ohne Maske. Erregen sich über den “ganzen Zinnober”. Eine Mutter mit ihrem Kind schlängelt sich an der Gruppe vorbei. Beide tragen Masken.
  • Ferienwohnungen stehen zu Ostern im Tal leer. BetreiberInnen, die im letzten Jahr bauten oder modernisierten, neue Angebote schufen, stehen vor dem Aus. Am Abend, über Mahnungen sitzend, sehen sie im Fernsehen deutsche Urlauber nach Mallorca reisen.
  • Ein Land steht still, um Risikogruppen wie alte und demente Menschen zu schützen. Ein Seniorenheim in Schliersee lässt alte Menschen über Jahre an Unterversorgung sterben, vermutlich sogar verhungern.
  • Ein Feuerwehrhaus in Waakirchen wird für nicht einmal fünf Millionen Euro gebaut. In Tegernsee kostet ein Feuerwehrhaus das dreifache: fast 15 Millionen Euro. Begründung des Bürgermeisters Hagn: Die Häuser in der Hanglage brauchen andere Gerätschaften und Fahrzeuge. Derzeit steht an einem dieser Hänge ein Haus für sieben Millionen Euro zum Verkauf. Solidarität mit Vermögenden – auch in der Pandemie.
  • Der Landkreis schickt mobile Impfteams zu nicht mobilen Pflegebedürftigen nach Hause. Immer wieder treffen sie dort auf putzmuntere Menschen, die sich schlicht den Weg nach Hausham sparen.

In der Alpina-Apotheke in Dürnbach kann man kostenlose Schnelltests machen – wir sagen DANKE
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Und den Dank wollen wir nicht vergessen:

  • Die Alpina-Apotheke in Dürnbach, die kostenlose Schnelltests nach Voranmeldung anbietet. Das ist schnell, pragmatisch und super-sympathisch. Der Fachkraft im Schutzanzug muss jedermanns Respekt bekommen.
  • Und dann ist da die Gemeinde Kreuth. Die hat im Winter draußen zwischen Wildbad und Glashütte perfekt gespurt. So konnten corona-gestresste und genervte Menschen für ein paar Stunden die großartige Schönheit genießen. Das absolute Highlight im Winter der Unzufriedenheit. Großartig gemacht, Kreuth! Besser als Masken zu verschicken…

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