Schiff sinkt – läuft Öl in den Tegernsee?

Seit über einem Jahrzehnt steht die alte MS Bad Wiessee vor der Villa am See in Tegernsee Süd. Sie wurde damals von Unternehmer Klaus Hurler erworben und jahrelang als Bar genutzt. Doch jetzt scheint das alte Schiff zu sinken. Polizei und Feuerwehr waren vor Ort. Kann die MS Bad Wiessee gerettet werden?

Die alte MS Bad Wiessee liegt fest angedockt in Tegernsee-Süd vor der Villa am See. Doch nun geht das alte Schiff langsam unter.

Wie die Wiesseer Polizei mitteilt, wurden die Beamten heute Vormittag um 11.22 Uhr über ein mit Wasser vollgelaufenes Schiff informiert. Dabei handelt es sich um die historische “MS Bad Wiessee”, die seit rund elf Jahren vor der Villa am See ankert und als Bar genutzt wurde. Seit über drei Jahren steht das Hotel und Restaurant nach dem Verkauf allerdings leer (wir berichteten).

Die Polizei vermutet, dass das Schiff aufgrund der heftigen Gewitter der Vortage in Schieflage geraten und dadurch mit Wasser vollgelaufen ist. Vor Ort entdeckten Beamte der Wasserschutzpolizei, dass sich im Inneren bereits ein leichter Ölfilm ausgebreitet hat. „Von einer nachhaltigen Gewässerverunreinigung kann derzeit aber nicht ausgegangen werden“, erläutert die Polizei. Die Freiwillige Feuerwehr Tegernsee errichtete vorsorglich dennoch eine Ölsperre.

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Vor Ort erfolgte eine Begutachtung durch das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim. In Abstimmung mit dem Landratsamt Miesbach werden derzeit weitere Maßnahmen für eine baldige Bergung mit dem Eigentümer abgestimmt.

Ursprünglicher Artikel vom 03. Juli 2020 mit der Überschrift: „Sinkt die MS Bad Wiessee?“

Wie aktuelle Bilder zeigen, beginnt die MS Bad Wiessee vor der Villa am See in Tegernsee Süd langsam zu sinken. Durch den starken Regen der vergangenen Tage ist das Boot in Schieflage geraten und Teile des Schiffes wurden unter Wasser gesetzt. Da nach Angaben der Polizei derzeit noch unklar ist, ob und wie viel Öl in den See gelangt, hat die Feuerwehr eine Ölsperre errichtet. Wasserschutzbeamte sind derzeit vor Ort, um die Lage einzuschätzen.

Die Geschichte der MS Bad Wiessee

Vor fast 15 Jahren kämpfte die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT) um den Erhalt dieses letzten historischen Schiffes. Zuvor mussten schon die “Hubertus”, die “Wallberg”, die “Egern” und die ehemalige “Rottach-Egern” den Tegernsee verlassen. So startete die SGT unter anderem eine Unterschriftenaktion für eines der letzten Schiffe nach Tegernseer Schiffsbaukunst.

Sie SGT forderte den damaligen bayerischen Finanzminister Kurt Faltlhauser dazu auf, die “Bad Wiessee” auf dem Tegernsee zu lassen, „da sie Identifikation für Generationen von hier lebenden Menschen und Urlaubern – eben ein Stück Heimat ist. Nach nur zwei Wochen konnten wir am 10. August 2006 über 3000 Unterschriften übergeben“, heißt es in einem Rückblick auf der SGT-Website.

Klaus Hurler kauft das historische Schiff

Die zahlreichen Rettungsversuche der SGT waren jedoch damals gescheitert. Trotz der erfolgreichen Unterschriftenaktion hatte das Finanzministerium an seinem Plan festgehalten, die MS Bad Wiessee zu verkaufen. Auch die von der SGT angestoßene Überprüfung, ob das Schiff unter Denkmalschutz gestellt werden kann, scheiterte.

Anfang 2009 endete der jahrelange Kampf um den Erhalt jedoch positiv. Unternehmer Klaus Hurler konnte das Holzschiff aus dem Jahr 1924 erwerben. Zum 1. Januar 2009 trat der Kaufvertrag mit der Hurler Beteiligungs-GmbH in Kraft. Seither ankerte das alte Schiff vor der Villa am See in Tegernsee Süd. Dort wurde sie jahrelang als Bar für Hotelgäste genutzt.

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