Einer überrascht sie alle

452 Teilnehmer, davon über 60 Titelträger. Bad Wiessee war in der vergangenen Woche wieder Gastgeber für eine hochkarätige Schar von Schachspielern. Im Finale wurde es dabei noch einmal spannend. Doch auch abseits der Titelränge überraschte vor allem ein deutscher Spieler die anwesenden Meister.

Sieger vlnr: Horst Leckner (Turnierorganisator), Wolfgang Rzehak (Landrat Miesbach), Sergey Volkov (2. Platz), Kacper Piorun (1. Platz), Igor Khenkin (3. Platz), Wolfgang Fiedler (Hauptschiedsrichter), Peter Höß (Bürgermeister Bad Wiessee)
Sieger vlnr: Horst Leckner (Turnierorganisator), Wolfgang Rzehak (Landrat Miesbach), Sergey Volkov (2. Platz), Kacper Piorun (1. Platz), Igor Khenkin (3. Platz), Wolfgang Fiedler (Hauptschiedsrichter), Peter Höß (Bürgermeister Bad Wiessee)

Zum inzwischen 19. Mal fand die offene internationale bayerische Schachmeisterschaft (OIBM) in Bad Wiessee statt. Dafür trafen sich 452 Teilnehmer, von denen über 60 schon einen Titel trugen. Aber auch viele Nachwuchsspieler seien dabei gewesen, heißt es von Martin Keller, einem Teilnehmer aus Wuppertal.

Einzigartig ist wohl das Schulschachprojekt der Schachabteilung des TV Tegernsee, bei dem zirka 800 Kinder betreut werden.

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Das Projekt wurde im Jahre 2008 begonnen und seit dem immer weiter ausgebaut. Dafür wird in ausgewählten Gemeinden Schach als Unterrichtsfach angeboten. “Dieses Projekt ist deutschlandweit einmalig”, heißt es dazu auf der Website des zuständigen Vereins. So soll der Nachwuchs für den Schachsport gesichert werden.

Neben neuen Nachwuchsspielern gab es bei der jetzigen Meisterschaft aber noch weitere Neuerungen. Zum ersten Mal wurden die ersten zehn Partien der Meisterschaft auch live im Internet übertragen. Los ging es am 31.Oktober. Am Sonntag standen dann die finalen Partien an.

“Die Überraschung des Turniers

Sieger wurde der polnische Großmeister Kacper Piorun, mit 8,0 Punkten, gefolgt von dem Russen Sergey Volkov auf dem zweiten und dem Deutschen Igor Khenkin auf dem dritten Platz. Dabei hätte der Deutsche sogar die Chance auf den Sieg gehabt:

In der letzten Runde hatte Khenkin die Chance mit einem Sieg gegen Piorun das Turnier zu gewinnen, doch er bot schon nach fünf Zügen Remis an.

So sicherte er sich nun einen kleinen Teil des Preisgeldes von 16.700 Euro. Bester Deutscher, nach Khenkin, wurde Vitaly Kunin mit 7,0 Punkten. Er belegte Platz neun.

Zwei Spieler weitere hatten anstatt eines Platzes auf dem Treppchen immerhin den neu erworbenen Titel “internationaler Meister” (IM) zu feiern. Diese gingen an Semen Lomasov und den Senior Karl-Heinz Kannenberg. Letzterer sorgte für die “Überraschung des Turniers”, heißt es von den Veranstaltern.

“Er besiegte Großmeister Matthias Womacka, IM Christian Braun und IM Georgios Souleidis. Mit 6,5 Punkten gewann Kannenberg den 1. Preis in der Kategorie unter 2200 Elo.”

Jubiläumsausgabe vor dem Auszug

Kaum ist der Wettkampf vorbei, schauen die Verantwortlichen bereits auf die kommende Veranstaltung. Denn die 20. OIBM wirft ihre Schatten voraus. Die Jubiläumsausgabe findet auch im kommenden Jahr in der Wandelhalle statt.

Dann allerdings zum vorerst letzten Mal. Denn die Halle wird in Zukunft durch das dort neu entstehende Hotel genutzt werden. Wohin das Schachturnier dann ausweichen wird und ob es überhaupt weitergeht, steht aktuell noch nicht fest.

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