Wie berichtet hatte Bürgerwerkstatt-Initiator Michael Futschik das Fachbüro „Identität & Image“ damit beauftragt, die Moderation der Bürgerveranstaltung am 7. Mai im Waakirchner Sportheim Kray zu organisieren. Mit deren professioneller Hilfe wurden an diesem Abend – gemeinsam mit den Bürgern – Alternativvorschläge zur künftigen Gestaltung der Waakirchner Dorfmitte erarbeitet (wir berichteten).
Denn die Waakirchner wollen die bislang unbebaute Fläche zwischen Sparkasse und Bäckervoitl-Anwesen nicht aus der Hand geben. Sie wollten das Konzept der Gemeinde für 30 bezahlbare Wohnungen samt Geschäften nicht akzeptieren und suchten nach anderen Möglichkeiten. Acht Alternativen wurden erarbeitet. Im Kern war man sich aber einig: Waakirchens Zuckerstück soll den dörflichen Charakter behalten.
Veranstaltung kommt Futschik teuer zu stehen
Stephanie Pettrich – Vorstandsvorsitzende von „Identität & Image“ moderierte den Abend damals zusammen mit ihrem Kollegen Torsten Zink. Im April hatte die Gemeinde für diese Veranstaltung eine Anschubfinanzierung in Höhe von 500 Euro genehmigt. Sie zahlte auch nicht mehr, als Michael Futschik nach der Veranstaltung darum bat, sie möge sich doch mit einer weiteren Summe an der Veranstaltung finanziell beteiligen.
Immerhin berechnete das Fachbüro einen Tagessatz von 750 Euro. Für die Vor- und Nachbereitung inklusive Abendveranstaltung stellte das Beraterbüro eine Rechnung über 3.200 Euro. Fünf Tage sei man etwa mit der Ausarbeitung der Vorschläge beschäftigt gewesen, begründete Futschik die Höhe der Rechnung im Nachgang. Die Gemeinde blieb dabei: Die 500 Euro, die Futschik im Vorfeld genehmigt bekommen hatte, sollten ausreichen. Diese Entscheidung hatte im Gemeinderat eine hitzige Diskussion ausgelöst (wir berichteten).
Fachbüro wehrt sich gegen Vorwürfe
Jetzt wehren sich die Verantwortlichen vom „Fachbüro Identität & Image“ gegen die in dieser Sitzung gefallenen Bemerkungen, die sie aus der Presse entnommen hatten. Insbesondere störte sie sich an dem Vorwurf, mit dem Fachbüro seien „Edelleute“ engagiert worden, die man für die Organisation einer solchen Veranstaltung gar nicht gebraucht hätte.
Es sei „unfair, Konflikte auf dem Rücken des Beraterbüros auszutragen“, teilte Vorstand Stephanie Pettrich Bürgermeister Josef Hartl (FWG) in einem Schreiben mit. Sie bedauere, dass die Bürgerwerkstatt in die politische Diskussion und Konfrontation geraten sei.
Pettrich betont, man habe ein „maßgeschneidertes Moderationskonzept“ entwickelt, das intensiv vor- und nachbereitet worden sei. Dies alles in telefonischer Abstimmung mit dem Bürgermeister. „Unserer Meinung nach haben wir den Abend gewissenhaft durchgeführt“, betont sie. Hartls Kommentar gestern im Gemeinderat: „So wie die Presse Pressefreiheit hat, haben wir Meinungsfreiheit“.
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