Fahrradhändler – die Gewinner der Pandemie?

Radfahren liegt gerade voll im Trend. Die örtlichen Händler kommen der Nachfrage kaum hinterher. Hat man überhaupt noch die Chance sich aktuell ein Rad zu kaufen?

Mit dem Rad auf den Berg – gerade voll im Trend. / Quelle: Martin Calsow

Egal ob auf dem Berg oder im Tal. Ohne Fahrrad geht es gerade nicht. Seit einigen Monaten ist ein regelrechter Hype um das Rad ausgebrochen. Zwei Händler aus dem Tal beschreiben der TS nun, was in ihren Geschäften während der Pandemie abging. Walter Lechner von Tegernsee Bike konnte den Hype ums Radfahren von Anfang an beobachten. Es ging steil bergauf. Er erklärt:

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Wir mussten zwei Monate einen Verkaufsstop einlegen, weil nicht genug Leihräder da sind.

Der Großteil seiner Kunden kauft E-Bikes. “Ich sage immer 20 zu 80 Prozent”, meint Lechner. Beate Stemmer vom Rottacher Radshop Zweirad Stemmer kann sich da nur anschließen. “Der Trend geht mit Sicherheit zu mehr E-Bikes.”

Unzufrieden oder sogar überfordert zeigt sich der Tegernseer Bike-Chef jedoch ganz und gar nicht. Er bedankt sich sogar bei den vielen Einheimischen, die sich in den letzten Monaten ein Rad gekauft haben. Sogar die, die normalerweise eher Abstand vom Fahrrad halten, seien vorbeigekommen, um sich doch noch ein Rad zu holen. 30 bis 40 Spitzenräder hat Lechner noch. Doch er ist sich sicher: “Die werden aber auch schnell weg sein.”

Er ist fest davon überzeugt: “Die Leute bewegen sich gerne. Und durch Corona noch einen Touch zusätzlich.” Mit diesem Trend soll es auch weiter aufwärtsgehen, rechnet sich Lechner aus.

Die Nachfrage wird in Zukunft weiter steigen.

Von ganz ähnlichen Erlebnissen berichtet Beate Stemmer. Man habe auf jeden Fall mehr Räder verkauft, sagt sie. Obwohl es zu Beginn nicht sehr rosig aussah. Kundenkontakt war tabu. Systemrelevante Reparaturen waren die einzige Ausnahme, an die sich Händler klammern konnten. Sobald sich die Situation beruhigte, gab es jedoch einen “brutalen Boom”, beschreibt Stemmer. Da war das Lager schnell leer.

Aktuell kommt Stemmer der Nachfrage kaum nach. Es gehe an die eisernen Reserven. “Es ist annähernd nichts mehr da”, sagt sie. Die Lieferzeiten werden ebenfalls immer länger. Bald kommen die neuen 2020/2021 Modelle. Wenn da ein Kunde mit Extrawünschen zu Stemmer kommt, hat sie nur einen Rat auf Lager: “Da soll er lieber Lotto spielen.” Genauso bei Lechner. Die Zulieferungen für nächstes Jahr verspäten sich – um gleich ein halbes Jahr.

Da könnte man eigentlich auch gleich sein Glück auf der Holzkirchner Rad-Versteigerung im kommenden Jahr versuchen. Da hat man vielleicht noch die Chance auf ein Bike – wenn auch ohne Antrieb.

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