Es gibt in dieser Zeit einen bunten Strauß an Gründen für Staatskritik: Impfstoff nicht da. Schnelltests versemmelt. Wirre Lockdown-Regeln. Korruption. Inmitten all diesem staatlichen Missmanagement gibt es aber echte Leuchttürme an Engagement und Professionalität. Aber die sind unangemessenen Kommentaren ausgesetzt.
Ein Kommentar von Martin Calsow
Da ist Doktor Strassmüller. Arzt vom Tegernsee. Der kluge und ruhige Mediziner könnte sich das Leben leicht machen und seine Praxis führen, abends heimgehen und eine ruhige Kugel schieben. Stattdessen engagiert er sich als Leiter des Impfzentrums in Hausham, muss sich bepöbeln lassen, erklärt mit Engelsgeduld, was die Kundschaft längst überall erfahren könnte.
Da ist die Pressesprecherin des Landratsamts, Sophie Stadler. Im Gegensatz zu sehr vielen ihrer KollegInnen in anderen Presseämtern, reagiert sie schnell und umfangreich auf Fragen von uns und den Kollegen. Man mag dem Landratsamt Miesbach in vielen anderen Bereichen Trägheit und Verkrustung vorwerfen können, aber die extrem transparente Öffentlichkeitsarbeit, die seit einigen Monaten dort herrscht, hat dem Landkreis eine sehr seltene Informationsoffensive beschert. Aber ein Vertreter der Grünen, Gerhard Waas, murrt im Kreistag und mäkelt über die Pressearbeit, statt den unter Dauerstress stehenden Damen und Herren zu danken.
Die MitarbeiterInnen im Impfzentrum sind aktuell die allerletzten, die man als genervter Bürger anfahren sollte. Wer zu Recht sich über das Chaos ärgern will, darf jederzeit mit dem Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan sprechen, auch die Vertreterin im Landtag Ilse Aigner wäre eine gute Ansprechpartnerin, wenn es um die Beseitigung des Wirrwarrs geht. Dann wird ja auch noch im September gewählt. Auch da kann man sich austoben. Aber ausgerechnet jene, die das Schlimmste verhindern, die ihre Freizeit opfern, ihre Energie jeden Tag einsetzen, um uns allen einen Ausweg aus dieser XXXX-Pandemie zu ermöglichen, anzugehen, ist dumm und feige.
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