Feiert das AST-Taxi sein Tal-Comeback?

Mit Mona Dürrschmidt hat das Landratsamt eine neue Mobilitätsmanagerin. Die hat sich einiges vorgenommen. Unter anderem soll das altbekannte AST-Taxi sein Tal-Comeback feiern. Doch welche Vorteile bringt dieser Service eigentlich?

Mona Dürrschmidt, die neue Mobilitätsmanagerin aus dem LRA. / Quelle. LRA

Seit Ende 2013 bleiben im Tegernseer Tal nur noch Erinnerungen an das Anruf-Sammel-Taxi (AST) übrig. Damals wurde der Service im Tal nämlich eingestellt – keines der ansässigen Taxiunternehmen wollte das Angebot übernehmen. Anton Grafwallner, der Behindertenbeauftragte des Landkreises, wendete sich damals noch mit einem offenen Brief an die Verantwortlichen. Ohne Erfolg, das AST-Taxi verschwand endgültig aus dem Tal.

Gute Aussichten für das AST-Taxi

Jetzt hat das Landratsamt Mona Dürrschmidt ins Spiel gebracht. Die neue Mobilitätsmanagerin und frühere Klimaschutzmanagerin des Landratsamt hat sich einiges vorgenommen. Neben der Stärkung des überörtliche Radverkehrs und der Planung des möglichen MVV-Beitritts des Landkreises möchte Dürrschmidt auch die Akzeptanz für das AST erhöhen sowie dessen Bekanntheitsgrad steigern.

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Der Problematik mit dem nicht vorhandenen AST im Tegernseer Tal ist man sich im Landratsamt durchaus bewusst. Aus einer Pressemitteilung geht hervor: “Es besteht jedoch weiterhin das Problem, dass es im Tegernseer Tal keinen Anbieter für den innovativen Service gibt. Eine Nachfolgelösung für das Projekt sollte das Tegernseer Tal einschließen.”

Was ist das AST eigentlich?

Diese Frage beantwortet die Pressesprecherin des Landratsamtes, Sophie Stadler: „Das Anruf-Sammel-Taxi (AST) kombiniert die Vorzüge von ÖPNV-Linienverkehr und klassischem Bestell-Taxi: So holt das AST einen unter anderem an einer Haltestelle ab und fährt bis vor die Haustür.” Weiters argumentiert Stadler:

Das ist besonders interessant, wenn keine regulären Bus- oder Bahn-Verbindungen bestehen. Auf diese Weise kann man beispielsweise unser Krankenhaus besser erreichen.

Doch dieses System ist nicht mehr ganz zeitgemäß. „Fahrten müssen eine Stunde im Voraus angemeldet werden. So ganz zeitgemäß ist das System deshalb nicht mehr: Es ist zwar eine gute Ergänzung zum ÖPNV-Angebot, aber zeitgemäßer wäre beispielsweise die Buchung über eine App”, erklärt die Pressesprecherin.

„Im Zuge des Ausbaus des Nahverkehrs im Landkreis wird derzeit auch daran gearbeitet, ob und welche On-Demand-Systeme im Landkreis sinnvoll und notwendig sind”, stellt Stadler daraufhin klar.

Um das AST war es lange still

2017 sollte das AST-Taxi bereits zurück ins Tal kommen. Doch seither ist nichts passiert. „’Nichts passiert’ stimmt nicht”, dementiert Stadler und erklärt: „Auf die (vergaberechtlich notwendige) Ausschreibung habe sich schlichtweg kein Unternehmer beziehungsweise kein Zusammenschluss von Unternehmern beworben. „Es hat sich seither kein Taxi-Unternehmer bereit erklärt, die Fahrten zu übernehmen.”

Dabei gibt es einige Vorteile des Anruf-Sammel-Taxis – vor allem für Jugendliche, Senioren und Menschen mit Behinderung. Erwachsene Fahrgäste zahlen beispielsweise nur 60 Prozent des Fahrpreises, Jugendliche lediglich 30 Prozent. Und der Rest des Fahrpreises? Stadler sagt:

Die Differenz begleicht der Landkreis, um einen Beitrag zur bezahlbaren Mobilität aller Mitbürgerinnen und Mitbürger zu leisten.

So wird etwa für ältere Menschen oder Jugendliche, die noch keinen Führerschein besitzen, eine bezahlbare Alternative geschaffen. Gerade in Gebieten, in denen regulärer ÖPNV nicht wirtschaftlich durchführbar ist, wäre ein AST-Taxi eine Bereicherung für den Alltag.

Abschließend verspricht Stadler noch: „Mittelfristig wird sich aber sicher eine modernere (App!) und auf die Bedürfnisse noch mehr angepasste Lösung finden.“

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