Föhn, Saharastaub und linsenförmige Wolken: Hans Wildermuth erklärt das faszinierende Wetterspiel im Tegernseer Tal.
Vor einigen Tagen hat es rund 4.000 Kilometer südlich von uns gestürmt. Als Folge legte sich am Wochenende eine rote Staubdecke über das Tegernseer Tal. Außerdem rollten langgestreckte Wolken über den Himmel. Der Schaftlacher Wetterfrosch, Hans Wildermuth, weiß: “Die linsenförmigen Föhnwolken werden in der Fachsprache “Lenticularis” genannt.” Sie fallen durch ihre Ortsfestigkeit auf, bleiben oft lange am gleichen Ort, werden aber von der Luft durchströmt. “Sie bilden sich also an ihrer Front neu, während sie sich stromab auflösen. Sie entstehen durch die Überströmung von Gebirgen oder einzelner Berge”, erklärt der Wetterfrosch.
Zusätzlich hat ein Föhn durch das Tal geblasen und sich wacker gehalten: “In letzter Zeit haben sich immer wieder Tiefdruckgebiete westlich von uns positioniert und den Föhn ausgelöst”, bemerkt Wildermuth. Auffällig sei laut dem Wetterfrosch, dass sich diese Konstellation häufig regeneriert habe und der Föhn nach seinem Ende gleich wieder aufgelebt ist. Zeitgleich fällt im Staubereich in den Südalpen viel Niederschlag, was laut dem Wetterfrosch jedoch durchaus zur Zeit passt. Wildermuth verrät:
So wird das auch in den nächsten Tagen, besonders am Wochenende kommen.
Weiter haben wir gefragt: War der Saharastaub wegen des Föhns so lange da? “Das kann man getrost mit Ja beantworten”, sagt Wildermuth. Er weiß zudem: “Gelegentlich hat die Südströmung ihren Ursprung in der Sahara. Es gibt aber auch Saharastaub ohne Föhn. Auf jeden Fall hat der Saharastaub keinen Einfluss auf den Föhn, er kann nur die Temperatur wenig erniedrigen, aber die Dynamik beeinflusst der Staub direkt nicht.” Abschließend gibt der Schaftlacher einen kurzen Ausblick auf das kommende Wochenende: “Wir werden am Wochenende wieder Saharastaub bekommen, diesmal mit noch mehr Wärme, es geht schon in Richtung hochsommerlicher Witterung. Dazu dann mehr im allfreitaglichen Wetterbericht.”
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