Fuchsräude auf der Popperwiese?

Ein Hinweis einer Leserin, ein Tipp von einem Bürgermeister und eine Einschätzung vom Landratsamt: Hat Rottach-Egern ein Problem mit der Räude?

Ein infizierter Fuchs. / Foto: Stefan Schweihofer

Man sieht es den Tieren bereits von weitem an: Kahle Stellen im Fell, entzündete und verkrustete Flecken, Juckreiz sowie Schuppenbildung auf der Haut. Unter der Räude versteht man allgemein eine parasitäre Hautkrankheit, die bei Wild- und Haustieren auftreten kann. Auch den Mensch können die kleinen Tiere befallen. Jedoch ist die Krankheit bei uns Zweibeinern weit nicht so schlimm – man spricht auch von einer Pseudo-Krätze.

Anfang der Woche meldete sich eine Leserin bei der Redaktion. Ihre Geschichte: Im Bereich der Popperwiese, Kieswerk, Schorn gehe die Fuchsräude um. Blöde Sache, immerhin ist die Ecke ein beliebter Platz zum Gassigehen. Sie bittet uns darum, zu recherchieren. Natürlich. Die erste Anfrage geht an die Gemeinde Rottach-Egern. Bürgermeister Köck meldet sich wenig später telefonisch. Auch in der Gemeinde habe sich ein Bürger mit der Befürchtung gemeldet, dass auf der Rottacher Gassimeile die Fuchsräude umgeht. Zu dem Zeitpunkt hat Köck bereits reagiert und die Untere Jagdbehörde eingeschaltet.

Dass die Räude einige Füchse erwischt hat, überrascht Köck nicht wirklich. “Immerhin haben wir hier viele Füchse”, bemerkt er. Sein Rat: “Ich bitte die Anwohner darum, ihre Haustiere in nächster Zeit nicht im Freien zu füttern.” So werden die Füchse nur angelockt – und kommen immer wieder. Für Hundebesitzer hat er folgenden Hinweis: “Nehmt die Hunde beim Gassigehen an die Leine!” Die häufigste Übertragungsart der Räude ist nämlich der direkte Kontakt zu einem kranken Tier. Aber auch auf Decken oder in Hundekörben können sich die Parasiten verstecken.

Anzeige

Zeitgleich zu Köck fragen wir auch beim Landratsamt nach. Eine Sprecherin erklärt auf Anfrage: “Aktuell gibt es vermehrt Hinweise auf räudige Füchse, allerdings nicht speziell auf den oben genannten Bereich.” Die Zahl der erkrankten Tiere – wie auch die gesamte Fuchspopulation – könne jedoch nicht erfasst werden, “da es sich um Wildtiere handelt”, so die Sprecherin. Wie es mit den Tieren nun weitergeht? Das LRA findet klare Worte:

Die infizierten Tiere werden, auf Anweisung der unteren Jagdbehörde, von einem Beauftragtem entnommen.

Dabei ist die Räude durchaus zu heilen. Erst vor wenigen Monaten durften wir eine ähnliche Geschichte begleiten.

Mein Hund hat Räude: Was jetzt?

Räude kann in der Tiermedizin mit Kautabletten und speziellen Shampoos behandelt werden. Für futtersensible Hunde gibt es zudem Medikamente, die keine Fleischbestandteile, Weizen oder andere Zusatzstoffe enthalten. Der erste Ansprechpartner sollte immer ein Tierarzt sein.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner