Geht doch noch was?

Die Fronten bei der Erhöhung des Wiesseer Kurbeitrags im Alleingang sind verhärtet. Eine Einigung zwischen Gemeinde und Vermietern ist nicht in Sicht. Trotzdem wird sich der Gemeinderat erneut mit dem Thema befassen.

Badepark, Jodbad und diverse andere touristische Ausgaben – die enormen Kosten in Wiessee sollen mit einer höheren Kurtaxe ausgeglichen werden.

Wie berichtet, gab es kürzlich ein Gespräch zwischen dem Vorstand des Kur- und Verkehrsvereins Bad Wiessee und den Bürgermeistern Peter Höß (Wiesseer Block) und Robert Huber (SPD). Das Fazit des Vereins fällt „sehr ernüchternd“ aus. Das Gesprächsklima habe sich „drastisch abgekühlt“, da die Gemeinde von ihrer Haltung nicht abrücke.

Von 2 auf 3,30 Euro soll der Kurbeitrag in Bad Wiessee steigen. Das hatte auch bei den Nachbargemeinden für Unverständnis gesorgt. Die Entscheidung traf Interims-Bürgermeister Robert Huber, aber auch Höß hatte im TS-Gespräch klar gemacht, dass er voll hinter der Erhöhung der Kurtaxe stehe. Eine einheitliche Kurtaxe fürs gesamte Tal hält Höß angesichts der vielen Angebote in Bad Wiessee nicht für angemessen

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Neue Mustersatzung

Doch auf die Tagesordnung des Wiesseer Gemeinderates für die nächste Sitzung am kommenden Donnerstag kam die Kurtaxe dennoch, wenn auch nicht so, wie von der CSU, Teilen des Wieeseer Blocks und den Vermietern erhofft. Statt einer stufenweisen Anhebung des Kurbeitrags sollte es um „finanzielle Erleichterungen“ nicht für die Allgemeinheit gehen, sondern für „schwerbehinderte Gäste“ ab dem 1. Dezember 2019. Die Betonung liegt auf „sollte“. Denn der „Tagesordnungspunkt 4“ wurde wieder einkassiert, wie Geschäftsleiter Hilmar Danzinger auf Nachfrage mitteilt.

Der Grund: Die Gemeinde zwei von den zuständigen Behörden gebeten worden, diese Ermäßigung noch nicht zu behandeln, da eine „neue Mustersatzung existiert, deren Änderungen aber noch eingepflegt werden sollten“. Initiiert habe diese landkreisweite Abmachung zur „finanziellen Erleichterung für schwerbehinderte Gäste“ Anton Grafwallner, der Behindertenbeauftragte des Landkreises. Seinem Vorschlag werden sich laut Danzinger „alle Kurbeitrags-erhebenden Kommunen anschließen“. Im Juni werde dann das Thema in Bad Wiessee erneut auf die Tagesordnung kommen.

Ob damit die Diskussion um die Erhöhung von 65 Prozent auf 3,30 Euro für alle anderen Gäste neu aufgerollt werden kann, lässt Danzinger zwischen den Zeilen offen: „Momentan hat es nicht den Anschein, als würden hinsichtlich einer Absenkung des Beitrags noch Änderungen gewünscht sein“. Dies sehen die Gastgeber im Kurort Bad Wiessee sicherlich etwas anders.

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