Vor knapp drei Jahren, Ende 2015, wurde die Wohnbaugesellschaft Waakirchen (WBW) mit 14:6 Stimmen gegründet. Normalerweise führt ein bezahlter Vorstand die Geschäfte, der wiederum vom Verwaltungsrat überwacht wird. In Waakirchen übernahmen Gemeinderäte beide Funktionen. Den Vorsitz übernahm Andreas Hagleitner (FWG).
Das Team arbeitete im ersten Jahr ehrenamtlich, das heißt ohne finanziellen Ausgleich. Inzwischen wird die Arbeit mit 35 Euro pro Sitzung und Extrastunde belohnt. Jetzt wird – angeblich zur Entlastung des Verwaltungsrats – ein neuer Vorstand berufen. Die Entscheidung habe schon länger im Raum gestanden, sei aber jetzt erst in einer Sitzung der WBW gefallen. Exakt zu einem Zeitpunkt, in der die Kommunalaufsicht den umstrittenen Flächendeal (wir berichteten) zwischen Noch-WBW-Vorstand Andreas Hagleitner und der Gemeinde unter die Lupe nimmt.
Grabmeyer kommt für Hagleitner
Die Überprüfung hätte eigentlich nur einige Tage in Anspruch nehmen sollen, doch die Sache scheint komplizierter als gedacht. Die Kommunalaufsicht hat inzwischen die Regierung von Oberbayern eingeschaltet und „um allgemeine rechtliche Hinweise zu dem Prüfvorgang gebeten“, wie die stellvertretende Landratsamt-Pressesprecherin Sophie Stadler noch vor ein paar Tagen erklärte.
Ein Ergebnis werde voraussichtlich erst Ende des Monats vorliegen. Hartl indes hatte angekündigt, das Ergebnis nach Abschluss der Prüfung offenzulegen. Mit Andreas Hagleitner als Vorstand wird die Gemeinde Waakirchen ihr Dorfprojekt nun nicht mehr umsetzen. Neuer Vorstand soll Luitpold Grabmeyer werden, der sich am Dienstag, 19. Juni, dem Gemeinderat vorstellt. Grabmeyer ist Kommunalkundenbetreuer der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee sowie Geschäftsführer des Sport und Tourismuscenters Irschenberg. Zu welchen Modalitäten Grabmeyer für die WBW tätig ist, soll im Gemeinderat erläutert werden.
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