Hartl: “Die Bürger werden sich wundern”

Was bringt mehr Verkehrsentlastung – Tunnel oder Umgehung? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Waakirchner Verkehrsplaner Helmut Ammerl in den vergangenen Monaten. Nun soll das Ergebnis seiner Analyse öffentlich vorgestellt werden und zu einer wichtigen Entscheidung in Waakirchen führen.

Tunnel oder Ortsumfahrung? Im November stellt Verkehrsplaner Helmut Ammerl sein Ergebnis vor. / Quelle: Archiv

Im Juli 2018 stellte das Staatliche Bauamt Rosenheim den Waakirchnern neun Möglichkeiten zur Verkehrsentlastung in Waakirchen und Hauserdörfl vor. Die Varianten reichten von einer einfachen Südumfahrung für 7,67 Millionen Euro bis hin zu einem Ortstunnel für 116 Millionen Euro. Die im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 grob skizzierte Südumgehung stößt allerdings bei vielen Bürgern auf Kritik. Das machen die rund 3.500 Unterschriften für einen Tunnel deutlich. Ein Tunnelbau wiederum ist teuerer, als die im BVWP festgesetzten finanziellen Mittel.

Während die Bürgerbewegung „Entlastung der B 472“ pro Tunnel und gegen eine Umgehung kämpft, will die Bürgerinitiative „Verkehr in der Gemeinde Waakirchen“ eine möglichst schnelle Verkehrsentlastung. Doch seit dem Info-Abend im Sommer 2018 ist die Gemeinde am Zug. Der Gemeinderat muss sich für eine Variante entscheiden, damit mit den konkreten Planungen gestartet werden kann. Diese Entscheidung steht noch immer aus. Eigentlich sollte diese im Juli 2019 fallen, dann wurde sie auf September, Oktober und schließlich auf November verschoben.

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Zuletzt forderte die Bürgerinitiative Verkehr deshalb: Die Präsentation der Wunschtrasse muss definitiv im November stattfinden und der Gemeinderat endlich zu einer Entscheidung kommen. Sie wandten sich daher in einem offenen Brief an Bürgermeister Sepp Hartl (FWG) und die Gemeinderatsmitglieder (wir berichteten). Doch Hartl beteuerte damals: „Ich halte nichts unter Verschluss.“

Bürger sollen am 5. November mitreden: Tunnel oder Umgehungsstraße?

Waakirchens Rathaus-Chef versicherte in der vergangenen Gemeinderatssitzung, dass der Termin für die Präsentation der Wunschtrasse im November steht. Als Fachberater hatte die Gemeinde Helmuth Ammerl vom Büro Obermeyer beauftragt, der sich in den vergangenen Monaten mit der Frage beschäftigte: Was bringt mehr Entlastung vom Verkehr – Tunnel oder Umgehung? Ammerl war allerdings bis Mitte Oktober im Urlaub. So waren auch der Gemeinde bislang die Hände gebunden – bis jetzt.

Ammerl stellte dem Waakirchner Gemeinderat bereits vergangenen Dienstag in einer nicht öffentlichen Sitzung das Ergebnis seiner Analyse vor. Eine Entscheidung wurde allerdings noch nicht getroffen. Denn erst soll auch die Öffentlichkeit informiert werden. Nun gibt es auch einen offiziellen Termin für die Präsentation: Am Dienstag, 5. November, stellt Ammerl seine Ergebnisse auch den Bürgern ab 19:30 Uhr in der Turnhalle vor.

Wichtig hierbei: Die Gemeinde wünscht sich einen Dialog mit ihren Bürgern. „Wir müssen mit der Bevölkerung entscheiden, welchen Weg wir gehen“, betonte Hartl bereits vor rund zwei Wochen. Am 5. November ist daher auch eine Diskussion im Anschluss der Präsentation vorgesehen. „Die Bürger werden sich wundern“, ist sich Hartl sicher. Ammerls Untersuchung der Verkehrsströme ergebe ein Bild, das sicher viele überraschen werde.

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