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Ein Corona-Ausbruch, erschreckende Zustände, ein geflohener Bewohner: Zu Beginn der Pandemie geriet die Seniorenresidenz Schliersee immer wieder in die Schlagzeilen. Damals wurden enorme pflegerische, hygienische und technische Missstände festgestellt. Nachdem sogar die Bundeswehr vor Ort aushelfen musste, wurde diskutiert, das Heim zu schließen. Man entschied sich allerdings dagegen. Stattdessen wurden regelmäßige Kontrollen durchgeführt und ein Aufnahmestopp verhängt.
Im Sommer folgte dann eine weitere Schock-Nachricht: Ein dementer Patient soll auf eine andere Bewohnerin losgegangen sein. Es soll zu einem sexuellen Missbrauch und schweren Verletzungen gekommen sein. Die Bewohnerin verstarb kurze Zeit später.
Bereits im Mai übernahmen Kripo und Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Körperverletzung in mehreren Fällen gegen die Heimleitung. Inzwischen wurden etwa 150 Zeugen befragt, Ende Februar wurde das Landratsamt Miesbach mittlerweile zum zweiten Mal durchsucht.
Verdacht auf Körperverletzung bei 88 Bewohnern
Der BR greift den Fall nun erneut öffentlichkeitswirksam auf. Mehrere Angehörige von ehemaligen Bewohnern und Ex-Mitarbeiter schildern die schockierenden Zustände in dem Heim. Senioren sollen regelrecht verwahrlosen. „Ich verstehe nicht, wie so ein Heim in Deutschland überhaupt existieren darf“, macht eine ehemalige Mitarbeiterin des Gesundheitsamts gegenüber dem BR deutlich.
Mittlerweile wurden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München II gegen die frühere Heimleiterin auf drei weitere Personen ausgeweitet. Nach Informationen des BR soll es um Körperverletzungsdelikte bei 88 Bewohnern und 17 Todesfälle gehen. Die Ermittler sollen sogar überprüfen, ob die Bewohner verhungert seien. Zwei Verstorbene wurden laut BR exhumiert.
Auch gegen das Landratsamt Miesbach werden schwere Vorwürfe erhoben. So soll nach BR-Recherchen die „Fachstelle für Behinderten- und Pflegeinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht“ zahlreiche gemeldete Missstände nicht verfolgt haben. Das räumt auch Landrat Olaf von Löwis im BR-Interview ein. Ob daraus personelle Konsequenzen gezogen wurden oder werden, ist unklar. Hier geht’s zum gesamten Beitrag.
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