Insgesamt 85 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 7.680 Quadratmetern werden in den drei jeweils mehrstöckigen Häusern an der Hochfeldstraße entstehen. 21 Wohnungen davon mit Wohnflächen zwischen 90 und 174 Quadratmetern darf Planquadrat nicht frei verkaufen. Sie müssen nach dem Tegernseer Modell vergeben werden. Bewerber bekommen darin Punkte nach einem bestimmten System.
Die meisten Punkte gibt’s für Familien mit Kindern. Am 31 Oktober 2017 lief die Frist für Bewerber ab. Neben dem Punktesystem spielte auch das Vermögen eine Rolle: maximal 51.000 Euro pro Person waren erlaubt. 58 Bewerber hätten sich für eine Wohnung nach dem Tegernseer Modell vormerken lassen, davon 55 mit Kindern, hieß es Ende vergangenen Jahres noch.
Doch etliche davon schreckte womöglich der Kaufpreis ab, den man sich als junge Familie erst einmal leisten können muss. Wenn auch der Quadratmeterpreis mit rund 4.000 Euro deutlich unter dem aktuellen Niveau von etwa 10.000 Euro pro Quadratmeter in Tegernsee liegt, so werden dennoch bei Wohnungen zwischen 90 und 174 Quadratmetern bis zu 700.000 Euro fällig.
Hinzu kommen Notargebühren und Grunderwerbssteuer. Dies könne sich nur „zahlungskräftiges Publikum leisten“, war zuletzt im Stadtrat zu hören. Viele Interessenten gibt es offenbar nicht. Denn am Montagabend lag eine zweite Ausschreibung der verbleibenden Wohnungen auf dem Ratstisch.
Investoren müssen Miete und Mieter akzeptieren
Nach Ende der ersten Ausschreibung konnten nur „14 Wohnungen vermarktet werden“, sagte Geschäftsleiter Hans Staudacher, „sieben Wohnen fanden noch keine Käufer“. Bei zwei Fällen sei ein Abschluss noch möglich. Daher sei es ein Wunsch von Planquadrat gewesen, der Stadtrat solle sich vor der Sommerpause nochmals mit der Vermarktung der restlichen Wohnungen beschäftigen, so Staudacher zur Begründung des Tagesordnungspunktes.
Auf dem Markt sind noch drei Vierzimmer- und vier Dreizimmer-Wohnungen. Der Trend zeige, dass sich die Käufer lieber gleich für eine Vierzimmer-Wohnung entscheiden, so Staudacher. In Abstimmung mit dem Bauträger soll jetzt neben dem „Selbstnutzer- auch ein Investorenmodell“ ausgeschrieben werden. Die Erwerber müssten dann die Wohnungen im Rahmen des Tegernseer Modells weitervermieten. „Die Mieter würde die Stadt Tegernsee vorschlagen“, sagt der Geschäftsleiter.
Gesucht wird der „Klassiker“
„Auf wen zielen wir mit den Investorenmodellen?“ fragte Bürgermeister Johannes Hagn (CSU), der auch gleich die Antwort lieferte: „Auf den Klassiker“. Und der ist in Hagns Augen 50 Jahre alt und hat „Geld auf der Bank liegen“, für das er möglicherweise auch noch Strafzinsen zahlen müsse.
Der „Pferdefuß“ des Investorenmodells sei, so Hagn, dass zum einen eine Bindung an das Tegernseer Modell von 15 Jahren bestehe, zum anderen, dass der Investor Miete und Mieter akzeptieren müsse. Vorrangig würde man bei der Vermarktung Selbstnutzer suchen. „Nachrangig“ seien daher die Investoren. Sollten sich für die Wohnungen keine Käufer finden, müsse sie Planquadrat “selbst zu den Konditionen des Tegernseer Modells vermieten”.
Einstimmig genehmigte der Stadtrat die zweite Ausschreibung. Frühestens 2020 sollen die Wohnblocks bezugsfertig sein.
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