Keine Sofatalks mehr mit Lahm

Ex-Fußballprofi Philipp Lahm ist wieder als „Weltmeister im Gespräch“. Bei der WM saß er noch als Experte „schön aufm Sofa“ beim Wiesseer Yachtclub. Die ARD allerdings war von dessen Performance nicht so überzeugt.

Während der WM schaltete die ARD direkt an den Tegernsee: Philipp Lahm (links) im Gespräch mit Moderatorin Jessy Wellmer. / Quelle: ardmediathek.de

Schon kurz nach der WM hatte sich ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky enttäuscht über Philipp Lahms Auftritt beim Sendeformat „Weltmeister im Gespräch“ geäußert. Wie berichtet, hatte der Ex-Fußballprofi die Spiele direkt vom Sofa am Tegernsee aus kommentiert.

Gegenüber Sport-Bild sagte Balkausky, ihm habe die klare Analyse gefehlt. Er hätte sich deutlichere Einschätzungen erhofft. Klartext habe man von ihm nicht nur in der Debatte um Mesut Özil erwartet. Deshalb trennt sich der Sender von seinem prominenten Mitstreiter. Das heißt, der Vertrag wird nicht verlängert. Weitere Einsätze mit Lahm sind ebenfalls nicht geplant.

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Gewünschte Performance blieb aus

Dafür vertraut die ARD künftig auf den Erfahrungsschatz des früheren Nationalspielers Thomas Hitzlsperger. Im September soll der Vertragsabschluss mit ihm auf der Agenda stehen. Lahms WM-Gespräche mit Moderatorin Jessica Wellmer waren ARD-intern wohl schon früh umstritten.

Denn eigentlich hätte die WM von Baden-Baden aus moderiert werden sollen, wo das WM-Hauptquartier von ARD und ZDF eingerichtet war. Aber Lahm hatte wohl darauf bestanden, von „zu Hause aus“ interviewt zu werden. Ab Juni wurde deshalb regelmäßig vom Wiesseer Yachtclub aus berichtet.

Wenig Klartext, hohe Kosten

Wellmer pendelte indes zwischen Moskau und Oberbayern hin und her, was weder logistisch noch finanziell optimal war. Die beiden talkten am Tegernsee zwar charmant miteinander, aber eher aalglatt denn kritisch. Kritik übte Lahm nur im Netz auf seinem persönlichen Profil „LinkedIn“.

Unter der Überschrift „Wenn ausbleibende Veränderungen Erfolg verhindern“ erklärte er, Bundestrainer Joachim Löw müsse seinen kollegialen Führungsstil der letzten Jahre ändern. Genau solche Anregungen aber hätte die ARD während des Talks mit Wellmer erwartet. Schließlich zahlt sie ihren Fußball-Experten im Schnitt etwa 150.000 Euro.

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