Knast statt Villa

Jahre genoss der Rottacher Daniel Uckermann das süße Leben mit den Millionen Anderer durch ein Schneeballsystem. Nun wurde er vom Landgericht München zu 5 Jahren und 3 Monaten Haft wegen vielfachen Betruges verurteilt.

Der rennsportbegeisterte Daniel Uckermann hatte Anleger betrogen und sich kurzzeitig ins Ausland abgesetzt / Archivbild

Seine Zukunft hatte sich der 36-Jährige sicher anders vorgestellt. Er hatte eine Villa in einer der besten Lagen Rottach-Egerns, etliche Auto-Nobelmarken, darunter Lamborghini, Maserati und einen Aston Martin für seine Frau. Auch sein Rennsport-Hobby verschlang Unsummen, von der Miete für die Rennwagen bis zum Rundum-Service an den Boxen. Als Multimillionär erkaufte sich Uckermann auch einen Diplomatenpass der Republik Kongo. Er konnte es sich leisten, denn er hatte seine etwa 3.000 Anleger um 42 Millionen Euro geprellt.

Der Finanzjongleur lockte seine gutgläubigen Investoren über seine Münchner Firmen Power Recovery Systems GmbH und Premium Safe Ltd.&Co. Verwaltungs KG mit absurden Gewinnversprechen von 40 Prozent im Jahr. Ausgegeben hat sich Uckermann als erfolgreicher Hedgefonds-Manager, der die Gelder über die Firma Swiss Concept GmbH in Grünwald eintreiben ließ. Vor drei Jahren flog sein Schneeballsystem auf. Nach einem Jahr Flucht wurde der „schnelle Daniel“, wie er in Rennfahrerkreisen genannt wurde, am 13. August 2016 in Innsbruck verhaftet und zwei Monate in Auslieferungshaft einquartiert.

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Uckermanns Geständnis verkürzte die Hauptverhandlung

Zur Beschleunigung des Ermittlungsverfahrens wurde laut Staatsanwaltschaft die Befragung auf Anleger mit einem Investitionsvolumen ab 20.000 Euro begrenzt. Dies entsprach etwa 70 Prozent des gesamten Anlagevolumens. Damit wurden 620 Anleger ermittelt, die zur Grundlage des Verfahrens wegen „gewerbsmäßigen Betruges“ vor der Wirtschaftskammer wurden. Die nachgewiesene Schadenssumme bezifferte die Anklage zunächst auf etwa 20 Millionen Euro.

Doch als der Angeklagte am 15. Juni vergangenen Monats signalisierte, dass er ein Geständnis ablegen würde, konzentrierte sich das Gericht auf 113 Anleger, bei denen der Angeklagte insgesamt einen Schaden von etwa 5,9 Millionen Euro verursacht hatte. Diesen Sachverhalt räumte Uckermann am zweiten Verhandlungstag in vollem Umfang ein.

Für diesen Fall war ihm zugesichert worden, dass eine Freiheitsstrafe von höchstens 5 Jahren und 6 Monaten drohen würde. Letztlich verurteilte die 7. Strafkammer des Landgerichts Uckermann zu 5 Jahren und 3 Monaten Haft. Darüber hinaus wurde die Einziehung eines Geldbetrages in Höhe von 432.605 Euro als Wertersatz angeordnet. Dies ist der Betrag, den er selbst aus seiner Geschäftsführertätigkeit durch Bonuszahlungen, Privatdarlehen und andere für private Zwecke verwendete Entnahmen aus den Premium-Safe-Gesellschaften erhalten hatte. Das Urteil ist rechtskräftig.

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