Kolibakterien im Trinkwasser

Seit Freitag müssen etwa 250 Haushalte in Warngau das Wasser abkochen, das aus ihren Leitungen sprudelt. Bei einer Routine-Probe wurden Erreger entdeckt.

Etwa 250 Haushalte in Warngau müssen seit Freitag ihr Trinkwasser abkochen. /Archivbild

Betroffen sind etwa 250 Haushalte in den Ortsteilen Osterwarngau, Draxlham, Lochham und Thann. Bei einer Routine-Untersuchung hat der Wasserversorger Osterwarngau Kolibakterien entdeckt. Jetzt muss das Wasser fünf Minuten lang abgekocht werden, bevor es zum Trinken, Zähneputzen oder zur Zubereitung von Speisen verwendet wird.

In 100 Milliliter Wasser fand das Labor vier Einheiten Kolibakterien (Escherichia coli, abgekürzt E. coli). Hierbei handelt es sich um Darmbakterien, die zwar Bestandteil der Darmflora sind, aber außerhalb des menschlichen Körpers ein Indikator für Verunreinigungen durch Fäkalien sind.

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Die Fäkalbakterien können Durchfall, Erbrechen oder Übelkeit auslösen. Wie die Keime ins Trinkwasser gelangen konnten, ist bislang noch unklar. Untersucht werden jetzt alle vier Tiefbrunnen und zwei Quellwasser-Brunnen am Taubenberg. Möglicherweise ist die Pumpe eines Tiefbrunnens ausgefallen, wodurch Sand und vermutlich auch Keime angezogen worden sind.

Grundwasserspiegel gesunken

Sollte auch hier Keime nachgewiesen werden, wird das Landratsamt eine Chlorung vornehmen. Da durch den trockenen Sommer der Grundwasserspiegel gesunken ist, liegen bereits zwei der vier Förderstellen brach. Die Problematik liegt darin, dass die Osterwarngauer Tiefbrunnen kein Wasser mehr finden. Bemerkbar macht sich dies auch an den Quellwasser-Brunnen am Taubenberg: Während sich normalerweise 170 Kubikmeter Wasser am Tag ansammelt, sprudelt derzeit nur 50 Kubikmeter.

Das Absinken des Grundwasserspiegels am Taubenberg führt der Vorsitzende der Wasserversorgung, Karl Betzinger, unter anderem auf den Wasserbedarf der Münchner zurück. Gegenüber dem Merkur äußerte er, dass ihnen ja schon „drei Viertel des Taubenbergs gehöre“ und sie dort „Raubbau“ betreiben. Wie berichtet sind die Münchner Stadtwerke berechtigt, aus dem Mangfalltal Wasser zu beziehen.

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