Wie der TS bekannt wurde, will eine etwa 80-jährige Mäzenin auf Bayerns modernster Spielbank noch ein Kunstmuseum setzen lassen. Damit will die Stifterin Gemälde und Plastiken ihrer Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich machen. So sei das Projekt dem Gemeinderat im Februar von der Mäzenin vorgestellt worden.
Ihr Name soll aber weiterhin unter Verschluss bleiben, wie auch das ganze Vorhaben. Dennoch sickerte durch, dass im Frühsommer ein Schaugerüst errichtet wurde, damit sich der Gemeinderat vom Golfplatz aus ein Bild über die Höhenentwicklung machen konnte. Seitdem ist es wieder ruhig um die Aufstockung geworden.
Bad Wiessee hat mit Abstand lukrativste Spielbank Bayerns
Denn eines ist im Rathaus klar: Kosten darf das Kunstmuseum nichts. Schließlich habe die Gemeinde mit der Errichtung des neuen Casinos bereits 28 Millionen Euro in den Bau gesteckt, den das Finanzministerium für 25 Jahre gepachtet hat. Jährlich werden so etwa 800.000 Euro Miete der Lotterieverwaltung an Wiessee fällig. Knapp 20 Millionen Euro Bruttospielertrag von 146.000 Besuchern spülte das Casino im vergangenen Jahr in den Staatshaushalt. Über die Spielbankabgabe kamen knapp sechs Millionen Euro in die Kassen der Talgemeinden, nachdem der Streit darüber vor zwei Jahren beigelegt wurde.
Doch eine Sorge soll den Gemeinderat umtreiben: Was ist, wenn der Pachtvertrag mit der Lotterieverwaltung in elf Jahren ausläuft und keine Verlängerung in Aussicht steht? Was geschieht dann mit dem Kunstmuseum im Obergeschoß, sollten die 6.000 Quadratmeter der Casinos dann leer stehen?
Nachdem Wiessee für den Freistaat die lukrativste Spielbank ist, gehe man in der Gemeinde zwar nicht von diesem Gau aus, ist zu hören, dennoch sei hier von der Verwaltung noch einiges juristisch zu klären. Bislang gebe es ohnehin noch keinen Bauantrag, wie die TS erfuhr. Vorerst bleibt also das Casino allein den Zockern vorbehalten.
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