Ein Interview mit Kristina und Tim Balser von den Aral-Tankstellen
“Man ist selbst nur so stark, wie das Team!”

Im September haben Kristina und Tim Balser die Aral-Tankstelle in Holzkirchen übernommen. Wenige Monate später kam die Aral in Wiessee dazu. Eine Herausforderung für die Eltern einer kleinen Tochter.

Seit ein paar Monaten leitet die Familie gleich zwei Tankstellen

Kristina und Tim – seit einigen Monaten seid ihr nun Pächter von gleich zwei Tankstellen. Dazu habt ihr noch eine kleine Tochter. Ganz schön viel Arbeit, oder?

Natürlich – an Arbeit ist es schon einiges, aber wir haben an beiden Tankstellen sehr gute und fleißige Mitarbeiter und ein eingespieltes Team. Zudem haben wir an beiden Stationen unsere Stationsleiter, die uns tatkräftig unterstützen und uns bei vielen Sachen den Rücken freihalten. Wir müssen ehrlich gestehen, dass wir am Anfang dachten, dass wir länger brauchen, um uns richtig einzufinden, aber es ging alles schneller, als wir dachten.

Wie heißt es so schön: Man ist selbst nur so stark, wie das Team! Wir können mit Überzeugung sagen, dass wir zusammen sehr stark sind.

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Wie viele Mitarbeiter habt ihr aktuell in den beiden Tankstellen?

Mit Festkräften und Aushilfen haben wir in Holzkirchen 25 Mitarbeiter, in Bad Wiessee 15 Mitarbeiter.

Wie klappt die Zusammenarbeit von Euch beiden?

Jeder von uns hat seine Aufgabenbereiche, die jedem am besten liegen. Kristina kümmert sich z.B. um die Warenwirtschaft oder um Buchhaltungsthemen und ich bin eher für das Personal oder auch alles Handwerkliche rund um die Tankstellen zuständig. Größere Themen entscheiden wir natürlich zusammen, wie z.B. Gehaltsverhandlungen oder größere Anschaffungen oder Projekte. Man muss natürlich lernen, dass man Zuhause mal abschaltet und nicht nur das Thema „Tankstelle“ hat.

Wie vereinbart ihr Beruf und Familie? Einer von Euch muss doch eigentlich immer “abrufbereit” sein, oder?

Ja richtig. Wir beide sind abrufbereit und klären dann, welches Thema anliegt und zur Tankstelle fahren muss. Teilweise auch nachts. Unsere Kleine wächst damit auf und liebt die Tankstelle. Nach der Kita oder am Wochenende nehmen wir sie oft mit. Sie darf dann mit beim Schneeräumen auf dem Traktor sitzen, hilft den Mitarbeiter beim Kassieren. Opa und Oma springen natürlich auch gerne mal ein und passen auf die Kleine auf.

Als wir damals die Verträge unterschrieben haben, beschlossen wir, das nur machen, wenn unsere kleine Familie nicht darunter leidet. Bis jetzt war das nicht der Fall.

Bei den Aral-Tankstellen Balser helfen auch schon die Kleinsten mit


Gerade in der Erkältungszeit ist das oft der Fall – wer von Euch bleibt Zuhause, wenn das Kind krank ist?

Da sprechen wir uns ab, wer an dem Tag spezielle und wichtige Aufgaben bei in Arbeit hat und wer in der Lage ist, von zu Hause aus zu arbeiten.

Ich als Vater muss ehrlich sagen, dass ich es genieße, auch mal mit der Tochter daheim zu bleiben, denn früher war nur meine Frau daheim, wenn die Kleine krank war.

Tim, Du kommst ja aus einem ganz anderen Umfeld und hast lange als Erzieher in Kitas gearbeitet. Wie war der Sprung ins kalte Wasser? Fehlt Dir die pädagogische Arbeit mit Kindern?

Klar fehlen mir manchmal die Kinder oder die pädagogische Arbeit, da ich diese sehr gerne gemacht habe. Aber da ich schon immer eine Kita geleitet habe und auch viel Personalverantwortung hatte, ist dies nun ähnlich wie in der Kita. Zudem gehört auch die „Erziehung“ im jetzigen Beruf zu meinem Job, sei es bei den Kunden oder bei den Mitarbeitern. Außerdem besuchen mich oft „alte“ Kindergartenkinder und wer weiß – vielleicht bilden wir einen von diesen ja irgendwann auch mal aus. (Ausbilden dürfen wir übrigens auch 😊)


Kristina – du bist ja schon ein “alter Hase” und hast ja bereits Deine Ausbildung bei Aral gemacht. Was wolltet ihr anders machen im Vergleich zu den Anfangsjahren? Wie habt ihr die beiden Tankstellen zu “eurem Baby” gemacht?

Ich bin ja sozusagen an der Tankstelle “groß“ geworden” und die Tankstelle ist für mich wie ein zweites Zuhause. Mit einigen Mitarbeitern arbeite ich schon seit Jahren zusammen. Im Laufe der Jahre habe ich zu vielen Kunden, die ich gut kenne, eine persönliche Beziehung aufgebaut. Die Jahre bringen Veränderungen mit sich, das ist ganz normal. Was für uns wichtig ist:

Wir wollen stets für unsere Mitarbeiter da sein, haben Betriebsausflüge geplant und stehen bei Problemen immer mit einem offenen Ohr zur Seite. Natürlich wollen wir auch immer für unsere Kunden ein direkter Ansprechpartner sein und freuen uns, wenn sie zufrieden sind und wieder zu uns an die Tankstelle kommen.

Was hat Euch dazu bewogen, die beiden Tankstellen zu pachten?

Ganz klar die Selbstständigkeit und die eigene Entscheidungsfreiheit. Als Erstes wollten wir erstmal nur eine pachten und dann wurden wir sehr schnell gefragt, ob wir nicht Bad Wiessee auch noch gerne machen würden. Zudem lieben wir den Kontakt zu Menschen und dazu eignet sich eine Tankstelle sehr gut.

Ihr beide engagiert Euch als Sponsor für viele Vereine. Welche Vereine sponsert ihr denn?

Den Fußballverein in Holzkirchen, den Holzkirchner Chor und zudem wollen wir zukünftig noch Kontakt zur Holzkirchner Tafel herstellen, um dort Lebensmittel zu spenden.

In beiden Tankstellen bietet ihr auch “Too Good To Go” an. Aktuell bieten das – zumindest in unserer Region – noch nicht so viele Unternehmen an. Wie seid ihr auf die Idee gekommen? Was bietet ihr an und vor allem: wie wird das Angebot von den Kunden angenommen?

Belegte Backwaren und Trockenbackwaren haben bei Aral gewisse Standzeiten, um den Kunden immer die bestmögliche Frische anzubieten. Leider lässt sich dadurch natürlich ein Wegwurf nicht vermeiden. Durch die Nutzung der „Too Good to App“ können Lebensmittel, die qualitativ in einem einwandfreien Zustand sind, zu einem günstigen Preis gekauft werden. Somit werden diese Lebensmittel vor dem Wegwurf bewahrt. Wir bieten mittags und abends eine sogenannte „Magic Bag“ an. In dieser sind z.b. Backwaren, Lebensmittel oder Obst. Die Bezahlabwicklung läuft über die App und es muss nur noch am Handy die Bestätigung vorgezeigt werden. Man muss ehrlich sagen, dass wir eigentlich dachten, es dauert länger bis sich das rumspricht, aber “Too Good To Go” kommt bei unseren Kunden sehr gut an.

Was sind Eure Zukunftspläne? Sind noch weitere Projekte geplant? Noch weitere Tankstellen?

Erstmal soll alles so weiterlaufen wie gehabt, aber natürlich kommen immer mal wieder Erneuerungen oder Investitionen. Wenn wir ehrlich sind, würde die Möglichkeit bestehen, noch weitere Tankstellen zu übernehmen, aber erstmal sind wir mit Zweien sehr gut bedient. Aber man weiß nie, was in den nächsten Jahren noch so alles kommt.

Vielen Dank für das Gespräch, Kristina und Tim.

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