Mehr Platz für 900.000 Euro

Im Dezember überraschte die Verwaltung des Rathauses mit einer groben Skizze, wie sie sich angesichts der Platznot und des mangelnden Brandschutzes eine Lösung vorstellen könnte: Einen Anbau nach Westen am Rathaus. Am Donnerstagabend erblickte der Gemeinderat erstmals die Planskizzen.

Rathaus Südostansicht / Herbert Wagenpfeil

Für einen Entwurfsvorschlag des Anbaus wurde Herbert Wagenpfeil beauftragt. Der Architekt aus Hausham wählte dafür zwei Varianten: mit und ohne Unterkellerung. Da es aber auch um die „Wirtschaftlichkeit“ eines solch neuen Anbaus gehe, plädiere er für einen Bau mit Kellergeschoß. Dieser habe eine Breite von 10 und knapp 23 Metern Tiefe. Die Grenze nach Norden sei entsprechend dem Grundstücksverlauf abgeschrägt.

Der barrierefreie Zugang erfolge von Süden, von dem man auch in den Altbau gelange. Bodentiefe Fenster sind auf der Süd- und Westseite geplant. Damit würde das Bauamt fünf Räume mit Tageslicht und bis zu 29 Quadratmetern Fläche bekommen. Es gebe auch einen Warteflur, einen Kopier- und einen Archivraum.

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Rathaus Südwestansicht / Herbert Wagenpfeil

Da das Rathaus samt Anbau etwa 1,30 Meter tiefer als die Stellplätze im Westen liege, sei eine Anböschung vorgesehen. „Damit es nicht wie ein Souterrain aussieht“, erklärte Wagenpfeil. Gewinnen würde man durch den Anbau eine Nutzfläche von 280 Quadratmetern. Im Kellergeschoß würde damit ein Archivraum von 90 Quadratmetern existieren, der mit einem Materialaufzug für Akten beschickt werden könne.

Der brutto Rauminhalt betrage etwa 1.100 Kubikmeter. Künftig gebe es damit auch den geforderten Fluchtweg aus dem Rathaussaal. Er führe über die Dachterrasse des Anbaus und einer Stahlleiter. Statt eines Holzbaus, dessen Fassaden nach zwei Jahren grau seien, warb Wagenpfeil für eine Massivbauweise. Sie würde sich mehr dem Bestandsbau anpassen und man könnte sie später einmal, wenn wieder Platzbedarf bestehen sollte, auch aufstocken.

1,9 Millionen Euro Gesamtkosten für Neubau und Sanierung des Altbaus?

Ohne Unterkellerung rechnete Wagenpfeil mit Kosten von 733.000 Euro, mit Untergeschoß und deutlichem Flächengewinn seien es nach seinen Berechnungen etwa 892.000 Euro. Breite Zustimmung am Rathaustisch, mit einer Ausnahme. Rolf Neresheimer (ranBW) hält die Ausgaben nicht für gerechtfertigt, denn mittelfristig würde durch die Digitalisierung von Arbeitsabläufen weniger Raumbedarf bestehen. „Wir werden dann das größte Rathaus am Tegernsee haben“: Deshalb sei es für ihn „nicht nachvollziehbar, warum wir dies jetzt brauchen“.

Vize-Bürgermeister Robert Huber sah schon die vielen Hochzeiten auf der Terrasse, mit denen man weg von der Straße auch bei solchen Gelegenheiten das Rathaus aufwerten könne. Florian Sareiter (CSU) erinnerte an die zusätzlichen Kosten der Ertüchtigung des Brandschutzes am bestehenden Gebäude mit Einbau eines Lifts zum Preis von etwa einer Millionen Euro. „Das ist dann schon heftig“.

Als möglich Baubeginn nannte Wagenpfeil den Oktober. Im Frühjahr nächsten Jahres sei der Neubau dann nutzbar, so seine Prognose. Mit 14:2 Stimmen gab der Gemeinderat den Startschuss.

Planskizze Raumaufteilung / Herbert Wagenpfeil

 

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