Nach Angriff auf Spaziergängerin und Hund

Vergangene Woche wurde eine 58-jährige Frau in Warngau von einem Mountainbiker angegriffen. Zwei Mal soll ihr der Unbekannte gegen den Kopf geschlagen haben. Jetzt erzählt die Frau, wie sie die Tat erlebt hat und was sie sich wünschen würde.

Eine Spaziergängerin und ihr Hund wurden letzte Woche von einem Mountainbiker angegriffen / Beispielbild

Vergangene Woche war eine 58-Jährige auf dem Feldweg im Bereich des Allerer Hofes in Warngau unterwegs. “Ich bin mit meinem Hund spazieren gegangen”, schildert sie die Situation jetzt gegenüber der TS. Mountainbiker und Radfahrer habe sie dort aber noch nie gesehen. Vielleicht das eine oder andere Pferd, ja. Aber hier “ist einfach kein Radweg”, sagt sie.

Am Ende wurde aus dem Spaziergang ein Fall für die Polizei. “Plötzlich kam von hinten ein Mountainbiker.“ Der Hund rannte dem Radler hinterher. Die Dame konnte ihn jedoch nach eigenen Angaben zurückrufen (wir berichteten). Im Gespräch mit der TS beteuert die 58-Jährige, der Hund sei sofort wieder zu ihr gekommen. Doch dann sei der Radfahrer abgestiegen.

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Ohne Drohung zugeschlagen

Was die 58-Jährige nicht bemerkt haben will, ist einen – laut ihrer Aussage – zwei Meter langen Ast, den der Radfahrer in den Händen hielt und damit immer näher kam. “Ohne Drohung”, so schildert sie, “fing er an, auf den Hund einzuprügeln.” Gezielt habe er dabei auf den Rücken des Hundes. Sie ist sich sicher: Dieser Mann wollte ihren Hund erschlagen. Kaum aus dem Schock erwacht, habe sie den Notruf gewählt und geschrien:

Kommen Sie! Hier ist ein Irrer!

Gestoppt habe das den Angreifer jedoch nicht. Laut der Spaziergängerin konzentrierte er sich nun auf sie. “Von links hat er mir auf die Schläfe geschlagen.” Ein weiterer Schlag auf den Scheitel folgte kurz darauf.

Kennzeichenpflicht für Fahrräder?

Als die Polizei wenig später ankam, war der Täter bereits geflüchtet. Die Beamten versorgten die 58-Jährige daraufhin noch medizinisch. “Ich werde da nie wieder hingehen”, sagt sie. Ob der Täter gefunden wird? Da sieht die 58-Jährige schwarz. Sie fordert:

Das ist eine Zumutung und Sinnlosigkeit. Jeder braucht ein Kennzeichen!

Doch kann das funktionieren? Bei unseren österreichischen Nachbarn setzte man schon einmal auf so ein System. Vor rund 80 Jahren. Dann wurde diese “Sonderregelung” wieder abgeschafft. 1995 rückte die Kennzeichenpflicht schließlich erneut ins Licht der Öffentlichkeit.

Im Auftrag der österreichischen Stadt Graz sollte von “ARGUS” eine Expertise erstellt werden. Die Aufgabe? Ein Land finden, in dem es ein funktionierendes System für die Fahrradregistrierung gibt. Es wurde keines gefunden. Bei der steigenden Anzahl an Konflikten wird eine wie vom DAV vorgeschlagene Paartherapie für Wanderer und Biker wohl aber nicht mehr ausreichen.

Die Ermittlungen gehen weiter

Aktuell ermittelt die Polizeiinspektion Holzkirchen noch. “Das sind laufende Ermittlungen, da geben wir nichts an die Presse heraus”, heißt es Seitens der Polizeiinspektion. In einer Meldung vom vergangenen Sonntag beschreibt die Spaziergängerin den Angreifer folgendermaßen: zirka 50 bis 55 Jahre, zirka 1,80 Meter groß, mit kräftiger/muskulöser Statur.

Zudem habe er kurzes, lockiges, grau meliertes Haar, einen Drei- bis Fünftagebart mit weißen Haaren und eine helle Hautfarbe. Er habe hochdeutsch gesprochen. Bekleidet war er mit einer schwarzen Radlerhose, einem schwarzen Fahrradtrikot und einem Helm. Das Trikot hatte hellblaue Ärmel und ein schwarz/weißes Muster auf der Brust. Er war mit einem schwarzen Mountainbike unterwegs. Zeugen werden gebeten sich unter der Nummer 08024/90740 zu melden.

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