Wie die TS im Dezember exklusiv berichtete, mussten die Wirtsleute der Traditionsgaststätte Altes Bad in Wildbad Kreuth Anfang 2018 krankheitsbedingt schließen. Im März verabschiedeten sich Johanna und Axel Winkelmann dann über die Facebook-Seite des Alten Bades bei ihren Gästen:
Wir melden uns ein letztes Mal von dieser Seite. Wir möchten uns recht herzlich für Ihren Zuspruch und Ihre positiven Kommentare bedanken. Wir werden unserem Nachfolger diese Seite übergeben und wünschen Ihm viel Erfolg im Alten Bad.
Seither ist der Facebook-Auftrtt mit insgesamt 453 Fans verwaist. Bei den Öffnungszeiten prangt ein „Dauerhaft geschlossen“ in roter Schrift. Eine Webseite gibt es aktuell auch nicht. Und doch tut sich etwas im Alten Bad, das – wie auch die direkt gegenüberliegende ehemalige Hanns-Seidel-Stiftung – Herzogin Helene in Bayern gehört.
Lange Tradition
Nach Monaten der Vorbereitungen, vor allem hinter den Kulissen, sind die Holztische und –bänke auf der Rückseite des weißen Gebäudes wieder aufgestellt. Aus dem Küchenfenster duftet es nach gerösteten Zwiebeln. Noch laufe alles im Probebetrieb, erzählt die neue Wirtin Katrin Engelmann auf Nachfrage. Doch schon für Ende Mai sei eine große Wiedereröffnungsfeier geplant. Den gastronomischen Ansatz Engelmanns erkennt man an der neuen Karte.
Vom Spinatknödl über Zwiebelrostbraten bis zum frischen Spargel ist die Küche sehr bodenständig. Kein Hauptgericht kostet mehr als 17 Euro. Die Preise seien sehr annehmbar für die Gegend, so einige Gäste auf Nachfrage.
Gemeinsam mit dem ehemaligen Koch vom Kreuther Gasthof Glashütte hat sich die neue Wirtin einiges überlegt für die Zukunft. Sie selbst kümmert sich persönlich um die Besucher und bedient im Gastraum und auf der weitläufigen Terrasse. Offiziell eröffnet hat Engelmann am vergangenen Freitag, den 11. Mai. Besucher können jetzt täglich von 10 bis 19 Uhr dort einkehren – die bekannte Kulisse von Wildbad Kreuth inbegriffen.
Haus mit Tradition
Schließlich ist das Alte Bad ein echtes Traditionsgasthaus im Kreuther Tal. Die älteste schriftliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1511. Sie besagt, dass Heinrich V. von Tegernsee am Fuße des Hohlensteins vor den Blaubergen ein Badhaus errichten ließ. Die Geschichte vom heilsamen Wasser machte die Runde, da eine verwundete Hirschkuh vor über 500 Jahren ihre Jäger zu der heute noch sprudelndene Quelle am Alten Bad führte.
So zumindest die Sage. Der Abt vom Tegernsee ließ daraufhin ein Badhaus errichten. Wildbad Kreuth nahm seinen Anfang. Das Gebäude selber, in dem das Gasthaus heute unterbebracht ist, stammt aus dem Jahr 1696.
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