Neuer Mangfallsteg soll noch 2020 fertig werden

Anfang April musste der Mangfallsteg in Seeglas aufgrund erheblicher Sicherheitsmängel gesperrt werden. Ein Neubau muss her. Die Gemeinde musste sich zwischen einer Stahl- und einer Holzkonstruktion entscheiden. Jetzt wurde eine Wahl getroffen. Und die soll so schnell wie möglich umgesetzt werden.

Der Mangfallsteg in Gmund muss neu gebaut werden. Die Schäden an den Holzpfählen und Stahlträgern sind enorm.

Der Mangfallsteg gilt als eines der Wahrzeichen Gmunds. Eine Brückenprüfung Anfang April hat allerdings ergeben, dass gravierende Schäden bestehen und die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Gemeinde ließ den Steg sofort sperren. Klar war: Vorübergehende Sicherheitsmaßnahmen sind wirtschaftlich nicht vertretbar. Ein Neubau muss her. Der Gemeinderat musste deshalb darüber entscheiden, was für eine Bauart und welche Materialien gewollt sind.

Hierzu wurde Planer Sepp Schreder vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Rosenheim zur Gemeinderatssitzung im Mai eingeladen. Der bestehende, 56 Meter lange Mangfallsteg wurde vorwiegend aus Holz und einzelnen Stahlträgern als Querträger gebaut. Bei der Brückenprüfung stellte ein Statiker zahlreiche gravierende Schäden am Fundament fest. „Die Holzpfähle sind im Bereich der sogenannten Wasserwechselzone verfault, zum Teil auch durchbrochen. Die ganze Konstruktion ist einfach nicht mehr tragfähig“, so Schreder.

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Auch der Belag, die Geländerkonstruktion und die verrosteten Stahlträger zeigen: Der Steg ist alt und verbraucht. In der Mai-Sitzung diskutierte der Gemeinderat deshalb über das weitere Vorgehen und vor allem, welche Konstruktion bei einem Neubau wirtschaftlich, aber auch optisch sinnvoll ist. Mit vier Gegenstimmen entschied sich das Gremium damals, die jetzige Holz-Konstruktionsart mit modernen Standards beizubehalten.

Schwierige Untergrund-Verhältnisse

Zahlreiche Untersuchungen des Wasserwirtschaftsamt im Bereich des Mangfallausflusses zeigen allerdings, dass man es hier mit einem sehr schwierigen Untergrund bestehend aus 13 bis 15 Meter tiefem Seeton zu tun hat. Als Alternative zur Holz-Bauweise schlug Planer Schreder daher eine Stahlkonstruktion vor. Nach einer Besprechung mit Planer Schreder, einer Fachfirma und den Zimmererleuten und Gemeinderäten Florian Floßmann und Tobis Bauer, plädierte Bürgermeister Alfons Besel (FWG) bei der gestrigen Gemeinderatssitzung, die Holzbauweise zu überdenken.

14 Holzpfähle von je 17 Metern Länge müssten in den Boden gerammt werden. „Das wäre ein Mega-Aufwand“, so Besel. Hierfür müsste sogar eine eigene Baustraße vom Bahnhofsgelände Richtung See angelegt werden. Hinzu kommt: Eine Brücke mit Holzpfählen hätte nur eine Haltbarkeit von zirka 25 bis 30 Jahren.

Stahlkonstruktion wäre wirtschaftlicher

Die Verwaltung schlug deshalb vor, die Pfähle sowie die Längs- und Querträger aus Stahl und nur den Oberbau, sprich den Belag und das Geländer mit einer Höhe von 1,10 Metern, aus Holz errichten zu lassen. Die Stahlpfähle könnten so stückweise vor Ort in den Boden eingebracht und nach und nach zusammengeschweißt werden. Hierfür wäre kein schweres Baugerät und keine eigene Baustraße, sondern nur ein Floß nötig. „Diese Lösung ist wirtschaftlicher und dauerhafter“, plädierte Besel. Denn: Stahlpfähle haben eine Haltbarkeit von rund 80 Jahren.

Eine halbe Stunde lang diskutierten die Gemeinderäte die verschiedenen Varianten. Unter anderem hielt Herbert Kozemko (CSU) die Stahlvariante für sinnvoller. „Da wissen wir, dass es funktioniert.“ Florian Floßmann (FWG) hingegen warb für eine Variante, die beides vereint: Stahlpfähle unter Wasser und ab der Wasseroberfläche eine komplette Holz-Konstruktion. Einig war sich der Gemeinderat darüber, unter Wasser mit Stahlpfählen zu arbeiten.

Mit elf zu acht Stimmen entschied sich das Gremium dafür, dass der sichtbare Oberbau über der Wasseroberfläche aber aus Holz errichtet werden soll. Das ambitionierte Ziel der Gemeinde: Bis Weihnachten 2020 soll der neue Steg stehen, auch wenn Planer Schreder diesen Zeitplan für „sportlich“ hält. Bis dahin bleibt das andere Mangfallufer durch einen Umweg über die Seestraße, die Max-Obermayer-Straße weiter über den Ludwig-Erhard-Platz erreichbar.

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