Es war für alles gesorgt: eine zünftige Musik, entsprechende Mengen Bier und eine reiche Auswahl an Speisen. Damit wollte sich Herzogin Anna in Bayern bei allen Verantwortlichen für den Neubau bedanken – ob bei Landrat Wolfgang Rzehak oder Bürgermeister Georg von Preysing.
Besonderes Lob zollte die Herzogin Bauleiter Karl Hitzelberger, „der einen großen Anteil am Gelingen hat, unterstützt von Brauereichef Christian Wagner“, so die Herzogin. „Obwohl das Gebäude im Laufe der Jahrhunderte bereits zweimal kurz im Besitz der Herzoglichen Familie war, blieb dennoch der Name als einzig prägender Einfluss“.
Hätte man ihr vor fünf Jahren gesagt, dass dieser Abend nun stattfinden könne, sie hätte es nicht geglaubt, so die Herzogin. „Dieses Grundstück in seiner Größe angemessen zu entwickeln war für uns schlicht eine Nummer zu groß“. Die Aufgabe sei zu weit weg vom täglichen Geschäft gewesen. Geändert habe dies das Engagement der Firma Ten Brinke, das den Umbau des Maximilians erst ermöglichte.
Plötzlich habe die Größe gepasst. „Auch die Themen wie Parkplätze und Versorgung waren nun lösbar“. Obwohl man die Probleme mit Altbeständen kenne, hat uns dieses Haus vor ganz neue Herausforderungen gestellt“, sagte die Bauherrin. Trotz aller Schwierigkeiten sei diese Baustelle etwas „Besonderes“ gewesen. „Irgendwie wollten alle, dass was Gscheits draus wird“. Dies wollte auch Bürgermeister von Preysing.
Maximilian für Gmund „segensreich“
„Diese Woche ist entscheidend für Deutschland. Wir haben eine neue alte Bundeskanzlerin, einen neuen Ministerpräsidenten und die Einweihung des Maximilians“, frotzelte der Noch-Rathauschef. Für ihn sei der letzte Termin der Wichtigste.
Die Zusammenarbeit mit dem Herzoglichen Haus „war für Gmund segensreich“. Denn auch an der Kreuzstraße gebe es mit der Abfüllanlage der Brauerei ein Objekt, worüber er „dankbar“ sei. Obwohl es „gegen einige Widerstände“ durchgesetzt werden musste. Wenn es dieses Logistikzentrum nicht geben würde, könnte man sich „in Gmund Vieles nicht leisten, was sich die Bürger wünschen“. Dies sei ein großartiges Sponsoring der Brauerei. „Ihr seid weitaus die Besten, die wir haben“.
„Große Wirtshaus-Dichte“ in Gmund
In seinen vielen Jahren seines kommunalpolitischen Lebens habe er die Maximilian-Ruine begleitet. Mehrmals hätten auch die Besitzer gewechselt, so von Preysing. Bis er dann 2009 im Alleingang mit den Gläubigerbanken den Handel perfekt gemacht habe. „Erst danach habe ich dann den Gemeinderat gefragt“. Bürgerbeteiligung heute sei ja ganz schön, „aber wenn’s pressiert, musst du es selber machen“. Im Endeffekt sei dies aber der Durchbruch gewesen. Denn die Gemeinde hätte dann das Grundstück an Ten Brinke „mehr oder weniger günstig“ verkaufen können.
Wenn man auch über die Fassade des angrenzenden REWE-Marktes streiten könne, so sei dennoch wichtig, dass Gmund jetzt in der Ortsmitte einen Lebensmittelmarkt mit Tiefgarage habe. Mit dem Maximilian und dem Feichtner-Hof gebe es nun in Gmund weitere gute Wirtschaften. Diese „große Dichte“ sei wohl einzigartig im Tegernseer Tal, glaubt von Preysing. In seinem Ruhestand ab 31. März habe er dann Zeit, diese auszuprobieren. „Bleibts so brav, wie ich es auch sein soll“.
„Das war unser Kabarettist des heutigen Abends“, spottete umgehend Brauereichef Wagner. (Gelächter und Applaus) „Nachdem deine letzten Tage gezählt sind“, möchte er sich für die gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe bedanken.
Der Schorsch war immer ansprechbar. Ein harter Gegner, aber immer gerecht.
Das sei jetzt hier aber keine Beerdigung, konterte von Preysing. So ging es noch ein Stück weiter, immer mit einem Schuss Humor und Spott. Zwischendurch wurden auch Fässer mit einem Spezialbier angezapft. „O’zapft is“, schallte es durch die dicht besetzten Räume des neuen Maximilian. Ab Dienstag steht er dann dem Publikum offen.
SOCIAL MEDIA SEITEN