Herzogliches Haus hat Entscheidung getroffen
Pachtfrage Königsalm geklärt

Die Königsalm in Kreuth zählt zu den beliebtesten bewirtschafteten Almhütten in der Region. Das Anwesen gehört dem Herzoglichen Haus. Die wollten mehr Pacht. Das gab Ärger. Jetzt wurde eine Lösung gefunden – für ein Jahrzehnt.

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Foto: Redaktion

Andreas von Maltzan muss das Geld der Familie mehren. Die Wittelsbacher Herzogfamilie hat viele Ländereien im Tegernseer Tal: Wald, Häuser, Almen. Aber von großer Rendite sind diese Objekte laut von Maltzan weit entfernt.

Der Ehemann der Brauerei-Chefin Anna von Bayern brachte einst eine der ersten Online-Partnerbörsen an den Start. Heute soll er die Wittelsbacher Immobilien wieder in Schuss bringen.

Nach und nach lässt er Almen renovieren, sucht und findet neue Pächter. Das ist ihm jetzt auch mit der Königsalm gelungen. Mit einem der bisherigen Pächter, Andreas Mehringer aus Kreuth, hat sich die Familie aus einem Kreis von vier Bewerbern geeinigt.

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Und wie lange darf der neue alte Pächter da oben “regieren”?

Wir sind sehr froh, einen so erfahrenen und jungen Mann für die nächsten zehn Jahre gewonnen zu haben. Andreas von Maltzan

Warum Mehringer?

“Sein Konzept hat uns am meisten überzeugt. Er kennt die Herausforderung und hat hervorragende Ideen für eine weiterhin nachhaltige und traditionsbewusste Almwirtschaft.”

Die Königsalm ist eine besondere Liegenschaft. Die Almhütte liegt auf über 1.100 Metern zwischen Wildbad und Glashütte, bietet feine Spezereien und einen fantastischen Weitblick in den Süden und Westen des Alpenlands. Zudem gehören zur Alm noch 122 Hektar und drei Ställe für Vieh. Bislang wurde die Alm von zwei Pachtnehmern geführt: Johann Gottfried und Andreas Mehringer. Bislang sollen die beiden Männer eine überschaubare Pacht an die Wittelsbacher abgeführt haben, von weniger als 4.000 Euro im Jahr ist die Rede.

Und so eine Immobilie wie die Königsalm ist eben nicht nur ein Gastrobetrieb. Mit den 122 Hektar und den “geparkten” Kühen dort oben sorgen die Pächter dafür, dass die Landschaft erhalten bleibt, nicht verwildert.

Dafür allerdings wird sie auch durchaus von der EU und unserem Staat gefördert. Bei der Königsalm kann man von zirka 70.000 Euro staatlicher Subvention rechnen, so erklärt die heimische Agrarexpertise. Hinzu kommen die Einnahmen aus dem Gastro-Bereich und die Zahlungen für die “Beherbergung” der Kühe. Somit kommen bei den Pächtern Umsatzerlöse von zirka 160.000 bis 180.000 Euro pro Jahr an.

Im letzten Jahr war die Almfrage auch beim Kreuther Fasching ein Thema. Aber die Wogen scheinen sich geglättet zu haben. Auch die Zeit des Booms auf die Almhütten, in der Pandemie-Zeit auf einem Höhepunkt, hat sich wohl, wie man hört, gelegt.

Kehrt auf den Bergen langsam wieder Ruhe ein? Denn in der Tat ist diese kräftezehrende Bewirtschaftung auf über 1.000 Metern für unsere Heimat essentiell. Jenseits der üblichen Agrar- und Tourismusstanzen ist der Effekt durch die Bewirtschaftung in der Fachwelt gesichert: Ohne die Almwirtschaft würden große Bereiche der alpinen Pflanzenwelt aufgrund von Verwilderung einfach verschwinden. Die Landwirte bieten durch die Pflege der Almflächen zudem Schutz vor Erosionen, Muren und Lawinen. Gerade im Tal der Weißach ist das für die Bewohner wie auch für die Besucher ein wichtiger Punkt.

Für die Königsalm und die sie umgebenden Weiden ist das für die nächsten zehn Jahre nun gesichert.

Korrektur

Wir haben in einem ersten Text geschrieben, dass die Alm bislang von zwei Pachtnehmern geführt wurde: Josef (jun.) Gottfried und Andreas Mehringer. So steht es auch auf der TTT-Webseite. Josef Gottfried ist vor ein paar Jahren verstorben; sein Sohn ist Johann Gottfried. Er betreibt zusammen mit Mehringer die Königsalm.

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