Als am Sonntag-Nachmittag der hiesige Ukraine-Krisenstab durch die Regierung Oberbayerns informiert wurde, dass am Abend ein Bus mit Kriegsflüchtlingen in Miesbach eintreffen werde, waren schon die ersten Hilfsangebote aus dem Landkreis eingetroffen.
Die Neuankömmlinge wurden am ehemaligen Finanzamt empfangen. Viele traten noch am gleichen Abend die Weiterreise in bereits bereitgestellte Unterkünfte im Landkreis an.
Kohler stellt kostenfreie Unterkünfte für Flüchtlinge
Auch Tal-Unternehmer wie Korbinian Kohler, Chef des Bachmair Weißach Hotelunternehmens, hat im beschaulichen Kreuth die ersten Flüchtlinge begrüßt. Im ehemaligen Sanatorium in Wildbad Kreuth fanden 30 Menschen aus der Ukraine eine neue Unterkunft.
Der Gebäudekomplex, der in Zukunft gestresste Manager beherbergen soll, und zurzeit als Pop-up Wanderhotel genutzt wird, soll den Menschen ein neues Zuhause bieten. Das bestätigte uns Katja Mankel, Sprecherin der Hotel Bachmair Weissach GmbH & Co KG, gestern auf telefonische Nachfrage. Man habe die 30 Flüchtlinge vom Landkreis zum Teil in den Räumen des Pop-up Hotels untergebracht. Zusätzlich nutze man auch weitere, bisher ungenutzte Ressourcen im weitläufigen Gebäudekomplex.
Nach Angaben der PR-Managerin plane man mit einem längerfristigen Aufenthalt der aus dem Kriegsgebiet kommenden Menschen. In dem sehr gut gebuchten Wanderhotel in Wildbad Kreuth seien daher schon Zimmerkontingente für die nächsten Monate geblockt worden. Die Kosten für die Unterbringung übernehme die Hotel Bachmair Weissach GmbH & Co KG.
Restliche Flüchtlinge ebenfalls in Kreuth untergekommen
Weitere 24 Flüchtlinge verbringen die ersten Nächte im Tal in einem Haus in Kreuth Oberhof. Einst hatte Peter Hubert, Wirt des Tegernseer Bräustüberls, dieses Gebäude als Personalunterkunft erworben. In der Corona Krise sah Hubert keinen Bedarf mehr von Seiten seiner in Kurzarbeit befindlichen Angestellten. Im Juli 2020 vermietete Hubert die drei Wohnungen im Gebäude bis 2025 an das Landratsamt weiter. Dort wollte man das Haus für die Unterkunft von Asylbewerbern nutzen.
Als dann in der Pandemie keine Flüchtlinge mehr dauerhaft in den Landkreis vermittelt wurden, deklarierte man die Wohnungen in der Behörde kurzerhand zu Notunterkünften um. Nach langen Monaten des teuer bezahlten Leerstandes, zogen am Sonntagabend endlich Menschen in Not in das Haus. Hier übernimmt das Landratsamt weiterhin die vollen Mietkosten.
Wiesseer Neu-Hoteliers sichern Unterstützung zu
Weitere Touristik-Unternehmer im Tal sagen ihre unbürokratische und schnelle Hilfe zu. So der neue Eigentümer des Hotels Seegarten in Bad Wiessee. Zehn der insgesamt 20 Zimmer in der westlichen Seegemeinde sollen unentgeltlich für die Flüchtlinge bereitgestellt werden. Dazu die Küche, Aufenthaltsräume und ein W-Lan Anschluss zum unkomplizierten Kontakt zu den Menschen in der Heimat.
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