Privatklinik Jägerwinkel will aufstocken

Nach schwierigen Jahren ist die Wiesseer Privatklinik Jägerwinkel unter der Leitung von Dr. Martin Marianowicz seit langem wieder im Aufwind. Nun plant das Unternehmen eine deutliche Aufstockung der Zimmer. Dafür sollen auch neue Gebäude entstehen.

Oben der Altbestand. Rechts auf dem Areal die neuen Gebäude / Bild: Privatklinik Jägerwinkel

Vor zwölf Jahren übernahm Dr. Martin Marianowicz die Wiesseer Privatklinik Jägerwinkel. Damals ging es der Klinik nicht gut, der jahrzehntealte Ruhm war verblasst, das Unternehmen steckte in der Insolvenz. “Wir haben an der tiefsten Stelle angefangen”, so der Orthopäde und Sportmediziner Marianowicz bei der Präsentation seiner neuesten Pläne am Dienstagabend im Wiesseer Gemeinderat.

Doch seither hat die Klinik eine Entwicklung hingelegt, mit der Marianowicz mehr als zufrieden ist: “Der Jägerwinkel ist voll. Und vor allem ist er zu klein geworden.” Ein Problem, da die Pläne von Marianowicz groß sind. Eigentlich plante der umtriebige Mediziner als Pächter an der Tegernseer Perronstraße eine Klinik für Schmerztherapie zu betreiben – doch vor einem Jahr verkündete er wie berichtet seinen Ausstieg aus dem Vorhaben.

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Nun sollen die Pläne eben im überregional bekannten Jägerwinkel realisiert werden. Die Privatklinik hat aktuell 80 Zimmer. Laut den Plänen des Bauherrs könnten es nach der Umgestaltung und dem geplanten Neubau gut 95 Zimmer werden. Zusätzlich plant Marianowicz eine Art Ärztezentrum, in dem von der Kardiologie über Orthopädie und Neurologie ein großes Spektruk abgedeckt werden soll. Sogar einen Akutbereich mit Liegend-Anfahrt und 24 Zimmern soll es nach dem Umbau geben. Für Marianowicz eine gute Entwicklung, die auch den Wiesseern hilft:

Wir schaffen hier dauerhafte Arbeitsplätze. Das ganze kann man fast als Konjunkturprogramm für die hiesige Bauwirtschaft bezeichnen.

Parallel will der Unternehmer am gegenüberliegenden Schmerbachgrund ein Haus mit 15 Appartements für betreutes Wohnen bauen lassen. Langfristig soll so die Zahl der Klinik-Mitarbeiter von aktuell 120 auf 150 steigen. Insgesamt 80 Stellplätze braucht die Klinik dann für Kunden, Gäste und Angestellte.

Viel Lob für Marianowicz

Mit seinen Plänen erntete der Mediziner vor allem viel Lob im Gemeinderat – und das fraktionsübergreifend. “Das Projekt passt zur Ausrichtung von Bad Wiessee als Gesundheitsstandort”, erklärte beispielsweise Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block). Und Markus Trinkl ergänzte: “Ich freue mich sehr, dass der Jägerwinkel ausgebaut wird”. Bernd Kuntze-Fechner (SPD) betonte, dass dort eindeutige “etwas Gutes” entstehen würde, auch wenn man sich unbedingt über Personalwohnungen Gedanken machen müsste.

Das sah auch CSU-Gemeinderätin Ingrid Versen so und versuchte Marianowicz in die Plicht zu nehmen: “Wer 1.000 Euro verdient, kann keine 1.000 Euro Miete für ein Appartement zahlen. Auch in anderen Talgemeinden ist es Pflicht, sich als Unternehmer darüber Gedanken zu machen.”

Ein Hinweis, den Marianowicz zwar aufnahm und Versen gegenüber erklärte, er werde nochmal auf sie zukommen. Gleichzeitig stellte er aber auch klar, dass alle am Tegernsee “die selben Probleme haben, qualifiziertes Personal zu bekommen.” So oder so, stimmte der Gemeinderat am Ende dem Bebauungsplan einstimmig zu. Die Eröffnung des “neuen” Jägerwinkels soll frühestens 2020 sein.

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