Lederer hat den Kampf verloren. Seine Tage in der Wohnung im ehemaligen besten Haus am Platz sind gezählt. „Er lag gerade schwer erkrankt für mehrere Wochen im Krankenhaus und ist noch immer schwer gehbehindert und kaum ansprechbar“, berichtet ein Familienangehöriger, der anonym bleiben möchte. Nach Informationen der Tegernseer Stimme muss der einstige Hotelier bis Ende September seine Wohnung räumen.
Vor sieben Jahren noch hatte Lederer seinen Komplex einen Tag vor der Zwangsversteigerung an die RDR-Firmengruppe verkauft. Doch von den 6,2 Millionen Euro Erlös ist ihm fürs Alter kaum etwas geblieben.
„Im Herbst Abriss von Gebäudeteilen“
Seit 2015 gehört die Immobilie der Tegernseer Unternehmer-Familie Strüngmann. Sie plant ein Luxushotel mit 120 bis 140 Zimmern, sowie fünf Wohn- und Geschäftshäuser. Der letzte Entwurf wird nochmals überarbeitet, weil er den Investor Thomas Strüngmann noch nicht überzeugt habe. Doch der Countdown für den Abriss des Lederers laufe, versichert Strüngmanns Pressesprecher Andreas Göbel gegenüber der Tegernseer Stimme.
Wir gehen nach wie vor von einem Abriss mindestens einiger Gebäudeteile diesen Herbst aus, einen ganz konkreten Termin kann ich Ihnen heute noch nicht nennen.
Denn wieder einmal müssten die Fledermaus-Populationen berücksichtigt werden. Doch vor dem Abriss des Hotel-Komplexes versucht die Familie von Josef Lederer noch, das umfangreiche Mobiliar zu Geld zu machen, da es noch das Eigentum des 80-Jährigen ist. Bereits seit zwei Wochen würden sich Interessenten einfinden, erklärt das Familienmitglied. Bis 30. September finde der Räumungsverkauf noch statt, jeweils sonntags zwischen 14 und 17 Uhr.
Dann muss Lederer den einstigen Familienbesitz räumen und mit einem Platz im Pflegeheim eintauschen, wie aus seiner Familie zu hören ist. Dafür fehle aber dem Pflegebedürftigen das Geld.
Verkauf soll Pflegeplatz für Lederer und seine Pferde ermöglichen
„Bis Ende September versuche ich noch Geld fürs Pflegeheim zu sammeln“, so Lederers Angehöriger, der sich um den Räumungsverkauf kümmert. Gefragt seien Lampen, leichte Möbel, Geschirr. Doch wenn dabei an einem Wochenende 500 Euro zusammen kommen, sei man „gut dabei“. Das reiche aber bei dem mittellosen Josef Lederer nicht annähernd für einen Platz im Pflegeheim.
„Ich schaue aber, dass noch ein bisschen fürs Pflegeheim und die Pferde reinkommt“, so der Angehörige. Für die Pferde sei ein Gnadenhof gefunden worden, der gegen eine Spende die Tiere aufnehme. Zu haben sei noch jede Mange bis 30. September, auch Büroschränke, Barhocker und Hotelzimmer-Mobiliar. „Und wenn zehn Tische fehlen, sind immer noch 200 da“.
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