Rottacher Seeperle eröffnet Ende 2021

Wie mehrfach berichtet, hingen die Bauvorhaben auf dem ehemaligen Seeperle-Gelände in der Rottacher Seestraße lange in der Warteschleife. Nun wurde ein namhafter Investor und Betreiber gefunden, der sich heute im Rathaus der Öffentlichkeit präsentierte.

So soll das künftige Severins aussehen. Altholzfassaden sollen das Erscheinungsbild prägen / Quelle: Tegernseer Grund

Die Tegernseer Stimme hatte schon Ende November Hinweise, dass die Bremer Atlantic-Hotelkette als neuer Eigentümer des Premiumgrundstücks in der engeren Auswahl wäre. Zuletzt seien es noch drei Interessenten gewesen, verkündete heute Rainer Leidecker von der Projektgesellschaft Seestraße 19-21.

Zusammen mit Partner Ernst Tengelmann habe man sich aber für die Zech Group in Bremen entschieden, ein international aufgestelltes Unternehmen in Familienbesitz. Allein die Zech Hotel Holding betreibt 22 Hotels mit 1.600 Mitarbeitern. Darunter sind zwölf Atlantic-Hotels in Bremen, Kiel und Lübeck. Dazu gehören des Weiteren bisher drei 5-Sterne-Luxury-Hotels der Marke „Severin’s“ auf Sylt in Keitum und Morsum und eines in Lech am Arlberg. Das vierte Severin’s ist nun in Rottach-Egern auf den Weg gebracht worden.

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„Leuchtturm-Projekt“

Der straffe Zeitplan mit Baubeginn im Mai freut auch Rottachs Bürgermeister Christian Köck, da nun endgültig die Vorgabe einer touristischen Nutzung dieses Filetgrundstücks an der Seepromenade erfolge. „Wir können nun Vollzug melden“, so Köck, da am 30. Dezember 2019 die Unterschriften unter die Notarverträge zwischen Investor und Projektgesellschaft gesetzt wurden. Ihm sei klar gewesen, dass trotz des öffentlichen Drucks das Vorhaben „gründlich vorbereitet“ sein musste. Eine Investition in dieser Größenordnung komme nicht tagtäglich vor.

40- bis 50 Millionen Euro an Investitionskosten nannte der künftige Bauherr Kurt Zech (62) von der Atlantic-Hotel-Gruppe. Für ihn sei Zech, so Köck, ein „vernünftiger Mitspieler“, der das auch zu Ende bringe. In dieser Konstellation könne ein schönes Hotel entstehen, das eine „Bereicherung für unseren Ort und der schon hochwertigen Seestraße“ darstelle. Alle im Ort müssten darüber glücklich sein.

Glückliche Beteiligte des Severins-Hotel-Projekts:
(2. und 3. von l.) Ernst Tengelmann, Christian Köck, (3. und 2. von r.) Rainer Leidecker und Investor Kurt Zech / Quelle: Tegernseer Grund

Die Seeperle sei „vertrauensvoll mit dem Gemeinderat“ zu dem entwickelt worden, „was sie heute ist“, freute sich Rainer Leidecker. Seine und Tengelmanns Priorität sei nie gewesen „schnell zu sein“, sondern die „beste Adresse zu finden“. „Severins“ als Altholzhaus passe in der Seestraße in die Nische der anderen Häuser. Man habe sich die Referenzhäuser von Interessent Zech in Lech und auf Sylt angesehen. Denn Ende vergangenen Jahres sei es noch spannend geworden, denn Zech sei nicht der alleinige Bieter gewesen.

Man habe sich aber gegen zwei Andere entschieden, weil Konzept und Adresse der Severins-Kette für ein „Leuchtturm-Projekt“ überzeugt hätten. Wenn so „etwas Schönes wie in Lech“ entstehe, „hat sich unsere Arbeit gelohnt“. Und Tengelmann ergänzte:

Unser Anspruch war es immer in den letzten 20 Jahren, was Schönes zu bauen.

Der neue Partner werde dies sicher so umsetzen. Ausschlaggebend für Zech sei auch gewesen, dass „er sofort den Eröffnungstermin in zwei Jahren nennen konnte und es keine lange Schleife wird“, so Leidecker. Mit diesem Projekt habe er bei seiner Familie „offene Türen eingerannt“, gestand Investor Zech, denn man kenne Rottach-Egern seit vielen Jahren als Urlaubsort. Hier „ansässig zu werden“, sei sein Wunsch gewesen.

Angebote für Tegernsee habe sein Unternehmen auch bekommen. „Doch wir haben uns bewusst für Rottach entschieden“ und sehe sich als „Bereicherung vor den Ort“. Als „Zieltermin“ der Eröffnung nannte Zech Ende des Jahres 2022. Aber früher wäre ihm „lieber“. An der Baugenehmigung werde man nichts ändern, jedoch im Inneren hätte auch der Küchenchef noch ein Wörtchen mitzureden.

Übernimmt Severin´s auch das Almdorf in Tegernsee?

Nicht ausschließen wollte Zech bei dem Pressegespräch, dass es auch beim Almdorf in Tegernsee auf dem Areal der einstigen Bergschwalbe zu einer Einigung kommen könne. „Wir denken über das Projekt Almdorf nach“. Auch dieses wurde von Leidecker und Tengelmann entwickelt, an dem zunächst Gastronom Michael Käfer Interesse zeigte. Da es aber nur auf Erbpacht zu realisieren war, sprang Käfer wieder ab. Leidecker glaubt, das Almdorf noch im ersten Halbjahr „umsetzen“ zu können, wenn „die Tinte trocken ist“. Dann würde man sich „wieder mit Investor und Betreiber“ präsentieren. „Wir sind da auch guter Dinge“, ergänzte Tengelmann.

Die glückliche Fügung für Rottach-Egern sei, dass Investor und Betreiber mit Zech in einer Person seien. Für das geplante 5-Sterne-Luxushotel sollen auf der 6.000 Quadratmeterfläche ein Resort samt Spa entstehen. Für die 61 Zimmer und Suiten sind Größen zwischen 30 und 70 Quadratmeter im alpenländischen Stil vorgesehen. Das Herzstück des Hotels sei Restaurant „mit gehobener Kulinarik“ sowie eine Bar, beide mit großzügigem Außenbereich, mit Blick auf See und Kurpark.

Neben den drei Veranstaltungsräumen für Events biete der Spa-Bereich auf 1.500 Quadratmetern verschiedene Saunen und einen großzügigen Pool. Zu Seestraße hin gebe es mehrere Ladengeschäfte mit „einem hochwertigen Shopping-Angebot“. Während der Baumaßnahme, so Köck, wolle die Zech-Gruppe auf die „nachbarschaftliche Umgebung Rücksicht“ nehmen, aber sie werde „damit auch leben müssen. Aber das sollte funktionieren“, meinte Köck abschließend.

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