Salzsäure tritt aus LKW aus
Großeinsatz in Hausham: kein Fehlverhalten des Fahrers

Montagabend wurden die örtlichen Feuerwehren zu einem Gefahrengut-Einsatz gerufen. Ein LKW verlor am Haushamer Bahnhof Salzsäure. Jetzt äußert die Polizei einen ersten Verdacht zur Unfallursache.

Am Montagabend wurde in Hausham ein Großeinsatz ausgelöst. Aus einem LKW ist Salzsäure ausgetreten. Über 200 Feuerwehrleute waren mehrere Stunden im Einsatz. Etwa 40 Anwohner mussten evakuiert werden. Im Laufe des Einsatzes wurde zusätzlich der Katastrophenschutz des Landkreises alarmiert – auch die WarnApp “NINA” kam Anfang der Woche zum Einsatz.

Jetzt informiert die Miesbacher Polizei auf Nachfrage: “Das Austreten der Salzsäure ist nach derzeitigem Ermittlungsstand auf einen technischen Defekt zurückzuführen.” Die genaue Ursache sei jedoch noch Gegenstand der Ermittlungen. Weiter ist nun bekannt, dass der LKW in den Großraum München unterwegs war. Dem Fahrer drohen übrigens keine Konsequenzen für den Großeinsatz. Die Polizei betont:

Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist dem Fahrer kein Fehlverhalten vorzuwerfen. Im Augenblick stehen weder Straftaten noch Ordnungswidrigkeiten im Raum.

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1. Aktualisierung vom 21. März mit der Überschrift “200 Feuerwehrleute im Einsatz”

Um 18.32 Uhr wurde gestern laut Angaben des Miesbacher Landratsamt ein Unfall eines Gefahrengut-LKWs in Hausham festgestellt. Wie bereits berichtet, lief Salzsäure aus dem Fahrzeug. Die Schadenslage sei laut offiziellen Angaben jedoch zunächst unklar gewesen. Da von einer räumlich begrenzten Gefahr für die Bevölkerung ausgegangen werden musste, wurde um 19.12 Uhr der Katastrophenschutz des Landkreises alarmiert. Aus dem Landratsamt heißt es zusätzlich:

Unter der Leitung des bestellten Örtlichen Einsatzleiters, Kreisbrandrat Anton Riblinger, wurde der Schadensbereich großräumig abgesperrt.

Einsatzkräfte informierten währenddessen die Bevölkerung – auch die WarnApp ‘Nina’ kam zum Einsatz. Eine Sprecherin des Miesbacher Landratsamt erklärt: “Der unmittelbare Schadensbereich wurde evakuiert, eine Anlaufstelle für Betroffene, die nicht kurzfristig bei Freunden oder Verwandten unterkommen konnten, am Gerätehaus der Feuerwehr Hausham eingerichtet.” Etwa 40 Anwohner mussten für die Nacht in umliegende Hotels einquartiert werden.

Die ausgelaufene Salzsäure konnte daraufhin gebunden werden, der restliche Tankinhalt wurde in einen Container gefüllt. Laut Angaben des Landratsamtes waren 200 Feuerwehrleite an dem Einsatz beteiligt. Die Feuerwehren Miesbach, Hausham, Agatharied, Schliersee, Parsberg, Tegernsee, Weyarn, Otterfing und Holzkirchen waren vor Ort. Zusätzlich waren auch zwölf Polizeikräfte, 82 Sanitäter, drei Vertreter des Katastrophenschutzes, zwei THW-Vertreter und Vertreter des Haushamer Bauhofs am Einsatzort. Aus dem Miesbacher Landratsamt heißt es:

Neben den Einsatzkräften aus dem Landkreis waren auch Experten des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS), die Werks-Feuerwehr von Wacker Chemie aus Burghausen, im Einsatz sowie der Gefahrenstoffzug der Stadt Rosenheim.

Entwarnung am frühen Morgen

Gegen 06.30 Uhr konnte der verunfallte LKW schließlich abtransportiert werden. Bereits um 07 Uhr konnte der Haushamer Bahnhof wieder für den Verkehr freigegeben werden. Es bestehe laut Landratsamt keine gesundheitliche Gefährdung für die Bevölkerung. Landrat Olaf von Löwis ist nach der Situation von heute morgen nach eigenen Worten “sehr erschreckt.” Der erste Moment sei jedoch einer großen Erleichterung gewichen, als klar war, dass größerer Schaden von der Bevölkerung abgewendet werden konnte. „Ich kann allen Einsatzkräften nur einen großen Dank aussprechen. Dieser Einsatz hat bewiesen, dass das Katastrophenschutzmanagement hervorragend funktioniert. Die Zusammenarbeit vor Ort war hochprofessionell”, sagt der Politiker. Auch Kreisbrandrat Anton Riblinger fand nur lobende Worte:

„Das Zusammenspiel aller Organisationen war hervorragend. Darauf können wir schon stolz sein.“

Die weitere Aufarbeitung dieses Vorfalls übernehmen nun die zuständigen Ermittlungsbehörden.

Ursprünglicher Artikel vom 20. März mit dem Titel: “Salzsäure aus Lkw ausgetreten”

Die Alarmierung erfolgt gestern Abend gegen 18.45 Uhr. Demnach sind aus einem Lkw chemische Stoffe ausgetreten. Die örtlichen Feuerwehren rückten zum Einsatzort am Bahnhof Hausham aus. Wenig später heulten auch in Miesbach die Sirenen: Der Gefahrgutzug wurde nachalarmiert.

Atembeschwerden und Gestank

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei Miesbach handelt es sich bei der ausgelaufenen Flüssigkeit um Salzsäure. Der Lastzug war auf der Schlierseer Straße in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs gegenüber einem italienischen Restaurant zum Stehen gekommen. Zwei Personen klagten über Atembeschwerden und wurden vom Rettungsdienst versorgt.

Schienen-Ersatzverkehr

Der Vorfall ereignete sich in unmittelbarer Nähe der Bahngleise. Die Schlierseer Straße wurde weiträumig abgesperrt, ebenfalls wurde die Bahnstrecke vorübergehend gesperrt. Die Bayerische Regiobahn (BRB) richtete einen Busnotverkehr ein.

Aktueller Status

Im Einsatz waren Polizei, Bundespolizei, Rettungsdienst sowie die Feuerwehren Hausham, Agatharied, Miesbach und Schliersee. Alle Straßen wieder befahrbar, der Zug fährt wieder nach Fahrplan. Eine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung bestand nach dem Austritt von Salzsäure nicht, teilt die Feuerwehr mit.

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