Frühauf gibt am Westufer auf
Saurüsselalm macht dicht

Nach jahrelangem Streit ist das Kapitel Saurüsselalm vorbei: Martin Frühauf gibt seine gastronomischen Betriebe am Westufer auf. Wann Schluss ist, warum es jetzt so kommt …

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Auch die Klause gehört zu Haslberger. Foto: Redaktion

Es ist eine dürre Pressemitteilung: Martin Frühauf, der Pächter der zwei Haslberger-Eventbetriebe Saurüsselalm und Söllbachklause, wird am 20. 12. 2024 die letzte Trüffelpizza anbieten. Frühauf gibt seine Verträge zurück.

Nach dreieinhalb Jahren werde man nun sich vom Westufer verabschieden. Vorausgegangen waren jahrelange Auseinandersetzungen mit örtlichen Naturschutzvereinen wie der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT) und dem Verein zum Schutz der Bergwelt. Jüngster Höhepunkt war eine Verhandlung am Verwaltungsgericht. In letzter Sekunde hatte Franz Haslberger die vor drei Jahren erteilte Baugenehmigung an das Landratsamt zurückgegeben und wollte einen neuen Antrag stellen. Damit war der Großgrundbesitzer einem Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zuvorgekommen.

Trotz Rücknahme der Baugenehmigung lief die Saurüsselalm weiter

Dennoch hat Frühauf danach weiter die Saurüsselalm weiter betrieben – zum Missfallen der Vereine. Die beklagten die Hinhalte-Taktik der Aufsichtsbehörde, dem Landratsamt in Miesbach, forderten diese auf, einzuschreiten. Nun ist Haslberger und Frühauf diesem Ansinnen erneut zuvorgekommen. “Wir sind stolz auf das Erreichte”, erklärt der Koch in einer Pressemitteilung. Haslberger lässt sich so zitieren: “Wir bedauern, aber verstehen die Frühauf-Entscheidung, werden nun mit ausgewählten Gastronomen aus Bayern Gespräche aufnehmen.”

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Frühauf erklärt seine Entscheidung so: Der eigene Erfolg mit bis zu 90. 000 Gästen pro Jahr wäre zunehmend von Anfeindungen durch Tourismus-Gegner überschattet gewesen. Er habe sich immer rechtskonform verhalten, in der Öffentlichkeit sei aber das Bild einer elitären Event-Location kreiert worden. “Auch bei der bald geöffneten Söllbachklause gab es neben der immensen Vorfreude immer wieder künstliche Aufregung – zuletzt wegen der Schriftgröße der Hausbeschriftung, – die den geplanten Eröffnungstermin immer weiter nach hinten schob.”

Ihm bliebe, so Frühauf, keine andere Wahl, als sofort alle Verträge zu kündigen.

Bürgermeister Robert Kühn, der von Anfang das Projekt sehr wohlwollend begleitete, sagte uns gegenüber: “Ich bedauere diese Entscheidung sehr, hoffe, dass wir bald wieder für unsere Einwohner und Gäste entsprechende gastronomische Möglichkeiten dort anbieten können. Mir wäre es lieb gewesen, wenn beide Seiten einen ordentlichen Kompromiss gefunden hätten.”

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