Wie vor zwei Wochen berichtet gibt es im Haus Rheinland in Bad Wiessee einen massiven Schimmelbefall. Aktuell sind dort 32 Flüchtlinge untergebracht. Das Haus ist seit 2014 im Besitz der Gemeinde. Der Landkreis hatte das Gebäude für die Unterbringung der Asylbewerber angemietet. Der Mietvertrag läuft mit Ende des Jahres aus. Neben dem Schimmel, der sich im nassen Holz ausbreitet, gab es bereits Wasserrohrbrüche, die nicht gleich entdeckt wurden. Und auch der Grundwasserspiegel sank, weshalb die Holzpfähle, auf denen das ehemalige Hotel steht, teils freiliegen.
Ein Gutachten sollte nun klären, ob sich der Erhalt des Hauses überhaupt noch lohnt. Wie der Merkur jetzt berichtet, soll das Haus abgerissen werden, das ergab die Untersuchung. Zwar können die Bewohner wohl gefahrlos noch bis Ende des Jahres im Haus wohnen. Trotzdem kümmert sich auch das Landratsamt schon jetzt um Alternativen. Noch sei unklar, ob alle Bewohner dann wieder im Landkreis untergebracht werden können, erklärt Sophie Stadler, Pressesprecherin des Landratsamtes gegenüber dem Merkur.
Was am Ende mit dem Haus Rheinland passiert, wann es abgerissen wird und vor allem, was dann auf dem Grundstück entsteht, wird die Gemeinde Bad Wiessee in naher Zukunft entscheiden müssen.
Ursprünglicher Artikel vom 13. August 2019 mit der Überschrift: „Schimmelbefall im Haus Rheinland“
Am 22. Dezember 2014 gab Wiessees Bürgermeister Peter Höß bekannt, das Hotel Rheinland mit 25 Zimmern für 1,15 Millionen Euro kaufen zu wollen. Etwas mehr als ein halbes Jahr später zogen dann die ersten Bewohner in das Haus. Eine lange Zeit, in der die Gemeinde Bad Wiessee eine – nach eigener Aussage – bisher sehr gute Rendite erwirtschaftete. Der Landkreis mietete die Immobilie nach umfangreichen Umbauarbeiten an. Derzeit leben rund 32 Flüchtlinge in dem ehemaligen Gästehaus – doch nun gibt es Probleme.
Wie der Merkur berichtet, sollen zwei Zimmer wegen Schimmelbefalls unbewohnbar geworden sein. Doch Grund zur Sorge gebe es laut Hilmar Danzinger nicht: „Es besteht keine Gefahr für die Gesundheit“, so der Geschäftsleiter gegenüber der Zeitung. Die Bewohner der schimmelbefallenen Zimmer konnten innerhalb des Hauses anderweitig untergebracht werden. Lediglich an zwei, drei Stellen sei Schimmel festgestellt worden und das Gebäude biete aufgrund seiner Größe hinreichend Ausweichmöglichkeiten.
Mietvertrag mit Freistaat läuft aus
Eine langfristige Lösung ist aber ohnehin nicht nötig: Zum Ende des Jahres läuft der Mietvertrag mit dem Freistaat Bayern aus. Die Gemeinde habe dem Landratsamt laut Danzinger bereits mitgeteilt, dass dieser dann nach dem 31. Dezember 2019 nicht mehr erneuert werde. Was danach mit dem ehemaligen Gästehaus passiert, ist derzeit allerdings noch unklar. Wie so oft in Wiessee ist gibt es auch unter dem Haus Rheinland Probleme mit dem schwammigen Boden.
Bürgermeister Höß bestätigt, dass es Setzungen gegeben habe. Ein Gutachten untersuche derzeit, wie diese entstanden sind. Doch die Bewegungen unter der Erde haben schon jetzt erheblichen Schaden angerichtet. Neben dem Schimmel, der sich im nassen Holz ausbreitet, gab es bereits Wasserrohrbrüche, die nicht gleich entdeckt wurden. Und auch der Grundwasserspiegel sank, weshalb die Holzpfähle, auf denen das ehemalige Hotel steht, teils freiliegen.
Ob sich ein Erhalt des Hauses lohnt, ist deshalb fraglich. Auch hier prüft derzeit ein Gutachte, ob die Schäden zu beheben sind oder ein Abriss doch wirtschaftlicher ist. Mit den Ergebnissen rechnet Höß laut Merkur bis zum Ende des Monats. „Natürlich wollen wir auch auf keinen Fall riskieren, dass die Bewohner des Hauses gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt sind.“
Hotel Ritter kommt als Unterkunft derzeit nicht infrage
So oder so stellt sich allerdings die Frage, was mit den 32 Flüchtlingen passiert, wenn der Mietvertrag zum Jahresende ausläuft. Das Landratsamt sucht bereits eine alternative Unterkunft in Wiessee. Es sei allerdings nicht zu erwarten, dass der Schimmelbefall eine eilige Lösung erzwingt. „Wir gehen davon aus, dass in dieser Unterkunft vorläufig weiter Geflüchtete untergebracht werden können“, so Landratsamt-Pressesprecher Birger Nemitz.
Währenddessen hat Ursula Grühn, Mit-Eigentümerin des Ritter-Areals im Zentrum, eine Idee. Sie könnte sich vorstellen, dass zumindest in einem Teil des Hotels Flüchtlinge untergebracht werden können. Auf ihr diesbezügliches Angebot an die Behörden habe sie bisher aber noch keine Antwort erhalten. Grund ist vermutlich, dass sich das Landratsamt solch eine Nutzung des ehemaligen Hotel Ritters derzeit nicht vorstellen kann, da der Brandschutz in den oberen Etagen erneuert werden müsste. Wie das Hotel Bastenhaus in Tegernsee bereits gezeigt hat, gestalten sich solche Sanierungsmaßnahmen aber oftmals äußerst schwierig.
SOCIAL MEDIA SEITEN