So verlief die Silvesternacht am Tegernsee

Am Dienstag feierte das Tegernseer Tal den Start ins Jahr 2020. Im Vorfeld appellierten einige Gemeinden und Vereinigungen, auf das traditionelle Silvesterfeuerwerk zu verzichten. Hieß es heuer im Tegernseer Tal tatsächlich „Feiern statt Feuern“?

Wurde in diesem Jahr zu Silvester weniger geschossen als sonst? / Quelle: Archiv

Am Dienstag war der Tag im Jahr, über den im Vorfeld heftig diskutiert wurde: Silvester. Immer wieder wurde im Vorfeld vor den Auswirkungen des Feuerwerks gewarnt und deshalb zum freiwilligen Verzicht aufgerufen. Auch wir haben in diesem Jahr erneut darüber berichtet. Unter anderem die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT) forderte mit ihrer Initiative „Feiern ohne Feuern“ wieder zum freiwilligen Feuerwerksverzicht auf. Aber wie verlief die Silvesternacht nun aus Sicht der Feuerwerksgegner?

Nur leichter Rückgang der Knallerei

Um diese Frage zu beantworten, haben wir mit Johanna Ecker-Schotte, Vorsitzende des Tierschutzvereins Tegernseer Tal und klare Feuerwerksgegnerin, gesprochen. Trotz des Aufrufs zum freiwilligen Verzicht ist Ecker-Schotte mit keinen großen Erwartungen in die Silvesternacht gegangen. Umso mehr freute sie sich dann im Nachhinein über alle, die aufs Schießen verzichteten – sowohl Privatleute als auch Gastgeber.

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Besonders jüngere Leute haben beschlossen, dass sie das nicht mehr machen. Darüber hab ich mich sehr gefreut.

Selbst war Ecker-Schotte gemeinsam mit rund 700 anderen Besuchern abends in Kreuth bei der feinstaubfreien Lasershow. „Eine wunderbare Veranstaltung.“ Auch in den anderen Ortsteilen des Bergsteigerdorfs wurde zu ihrer Freude insgesamt nur von wenigen Privatleuten geschossen.

Trotzdem kann sie nicht von einem vergleichsweise ruhigen Silvester sprechen. „Schon nachmittags wurde in Rottach heftig geschossen“, erzählt Ecker-Schotte. Eventuell sei es insgesamt etwas weniger geworden, dennoch wurden „bis zwei Uhr in der Nacht Böllereien losgelassen. Das war einfach nur extrem laut.“ Außerdem wurden mehrere Hunde vermisst, die mittlerweile glücklicherweise alle wieder zugeordnet werden konnten, so die Tierschützerin.

Die Polizeiinspektion Bad Wiessee hingegen spricht von einer vergleichsweise verhaltenen Silvesternacht. „Von der Polizeiseite her kann ich sagen, dass es ein ruhiger Jahreswechsel war“, so Andreas Loeffler. „Es gab nur wenige Polizeieinsätze dieses Jahr“.

Feuerwerkskörper schießen aus Trotz

Aufgrund der hitzigen Diskussionen im Netz und unter einigen TS-Artikeln, betont Ecker-Schotte nun im Nachgang erneut, dass keinem etwas verboten wird. Damit spricht sie von den Leuten, die das Gefühl hatten, in ihrer Freiheit eingeschränkt zu werden. Denn viele haben sich aus ihrer Sicht dazu entschlossen, einfach aus Trotz Feuerwerksraketen zu schießen, um sich ja „nichts verbieten zu lassen“. Dafür habe sie wenig Verständnis, denn „es war ja kein Verbot. Es geht um einen freiwilligen Verzicht, da sollten die Leute besser lesen.“

Im Kern gab es zusammenfassend für sie noch keine großen Änderungen. Die Betonung liegt hier auf dem “noch”, denn die Tierschützerin ist der Meinung: „Es ist ein Anfang. Und ich denke dass es sich weiterentwickelt“. Es gab nichts desto trotz Einige, die an dem freiwilligen Verzicht teilgenommen haben. Ecker-Schotte zeigt sich deshalb zuversichtlich, dass es sich in den kommenden Jahren immer weiter in Richtung Contra-Feuerwerk entwickeln wird – ganz ohne Verbote.

Anders sieht das hingegen Angela Brogsitter-Finck, Vorsitzende der SGT. Bei ihr in Waakirchen, aber auch in Gmund sei viel geböllert worden. Aus Rottach-Egern habe sie erfahren, dass es dort offenbar viele Zweitwohnsitzler ordentlich haben krachen lassen. Für sie gibt es daher nur einen Weg, private Feuerwerke zu beenden: ein generelles Verbot. „Anders geht es leider nicht.“

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