Die Generalsanierung der Alpbachbrücke ist zwar zur Hälfte geschafft, jedoch gestaltet sie sich damit insgesamt deutlich zeitaufwändiger als gewünscht. Gründe, so das Staatliche Bauamt Rosenheim, sind zum einen der größere Umfang der Schäden und der nötigen Sanierungsmaßnahmen, zum anderen kommt es bei den Arbeiten an der Umverlegung der örtlichen Wasserleitung zu Verzögerungen.
Ab Montag, den 17. Oktober, wird die zuständige Baufirma mit dem Asphaltabtrag im Bereich der Fahrbahn beginnen. „Bei der Sanierung von Brücken ist nicht immer alles im Voraus bis ins Detail planbar. Wie groß der Umfang der nötigen Sanierung ist, wird oft erst durch das Freilegen der Brückenkonstruktion sichtbar. Zudem haben wir an dieser Brücke noch die Asbestbelastung. Hier geht der Schutz der Arbeiter und der Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor“, so Zacharias Kleber, Leiter der Abteilung Konstruktiver Ingenieurbau am Staatlichen Bauamt Rosenheim.
Um die teilweise asbesthaltigen Schichten im Fahrbahnbelag sicher abzutragen, wird zunächst eine luftdichte Einhausung aufgebaut. „Asbest kam früher leider nicht selten auch im Straßen- oder Brückenbau zum Einsatz. Das Problem: Bricht man asbesthaltige Schichten auf, können Asbestfasern entweichen. Die Einhausung und die weiteren Sicherheitsmaßnahmen vor Ort – beispielsweise Absauganlagen – sorgen deshalb dafür, dass das belastete Material sicher abgetragen werden kann“, erklärt Kleber.
Ahorn muss nun doch weg
Ist der Asphalt und die Abdichtung fachmännisch abgetragen, kann mit dem Abbruch der alten Brückenkappen begonnen werden. Es folgen das Schalen und Bewehren sowie das Betonieren der Kappen, das Herstellen der Abdichtung, der Auftrag der Asphalt-, der Schutz- und Deckschichten sowie die abschließenden Arbeiten, wie die Montage des Geländers und die Markierungsarbeiten.
Im Zuge dieser weiteren Arbeiten muss nun doch auch der große Ahorn-Baum weg. Ursprünglich war geplant, den Baum zu erhalten. “Wir sind gemeinsam mit dem beauftragten Baumsachverständigen zum Ergebnis gekommen, dass die Standfestigkeit des Baumes nicht länger gewährleistet werden kann. Die Arbeiten müssen an dieser Stelle leider mehr als gehofft in das Wurzelwerk des Baumes eingreifen, deshalb können wir den Baum nicht stehen lassen“, so Kleber. Der Baumsachverständige war vom Staatlichen Bauamt Rosenheim hinzugezogen worden, um zu versuchen, den Baum durch den Einsatz verschiedener Schutzmaßnahmen zu erhalten.
Ende erst im Dezember sichtbar
An der Verkehrssituation vor Ort ändert sich durch die umfangreicheren Sanierungsarbeiten nichts. Der Verkehr wird auch weiterhin mit einer verkehrsabhängigen Ampel an der Baustelle vorbeigeleitet. Sofern die Witterung mitspielt und es zu keinen weiteren Verzögerungen kommt, kann die Sanierung Anfang Dezember abgeschlossen und die Brücke wieder komplett für den Verkehr freigegeben werden.
Die Brücke aus den 1960er Jahren weist neben deutlichen altersbedingte Schäden, vor allem Schäden in Folge des steigenden Auto- und Schwerlastverkehrs sowie starke Witterungsschäden auf. Statt eines Neubaus, hatte sich das Staatliche Bauamt Rosenheim, in Absprache mit der Stadt Tegernsee, für die Generalsanierung entschieden. Die Kosten in Höhe von rund einer halben Million Euro trägt die Bundesrepublik Deutschland.
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