Textilpflege Rebelein schließt Filiale in Gmund

40 Jahre lang sorgte Agota Rebelein mit ihrer Textilpflege-Filiale in Gmund für saubere Kleidung und zufriedene Kunden. Nun ist damit Schluss. Rebelein verlässt das Tegernseer Tal.

Agota Rebelein schließt ihre Textilpflege-Filiale im Gmunder Ortszentrum.

Der Gmunder Ortskern ist im Umbruch. Nach dem Bau des REWE-Marktes und der Neueröffnung des Gasthofs Maximilian, folgte im Frühjahr 2018 der Abriss des markanten Glasl-Anwesens. Seit 1399 prägte das Haus in der Tegernseer Straße das Gmunder Ortsbild. Im März vergangenen Jahres rollten dann die Bagger an. Ersetzt wurde das Haus am Gmunder Viehhallenplatz durch ein neues Wohn- und Geschäftshaus.

Mittendrin in all der Bauarbeiten Agota Rebelein mit ihrer Textilpflege-Filiale. Bis zuletzt hielt die einzig verbliebene Geschäftsinhaberin an den Räumlichkeiten in dem alten Gebäude fest. Wie berichtet, hatte sie sich gegen die Kündigung von Bauherr Christian Werth vehement gewehrt. Schlussendlich konnten sich die beiden aber einigen und Rebelein zog mit ihrer Reinigung in das Nebengebäude mit der Hausnummer sechs, das seit rund vier Jahren dem Unternehmer Michael Much gehört.

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Denkmalgeschütztes Haus wird saniert

Doch auch dort wurde den Mietern wenig später gekündigt, so auch Rebelein und Foto Meyer. Much will das große denkmalgeschützte Haus im Gmunder Ortskern sanieren. Unten soll weiterhin Platz für Läden sein, oben will der Unternehmer aus sechs insgesamt acht Wohnungen machen. Das hintere Gelände soll aufgeschüttet und optisch an den vorderen Teil angepasst werden. Im September 2019 wurden die Pläne seitens der Gemeinde genehmigt.

Georg Mayer zieht mit seinem Fotoladen ein Haus weiter nach links in die neuen Räumlichkeiten.

Während Georg Mayer den Gmundern mit seinem Fotoladen aber erhalten bleibt (wir berichteten), gibt Rebelein ihre Filiale am Tegernsee auf. Vom 7. bis zum 15. Januar hat ihre Reinigung in Gmund noch geöffnet, danach ist Schluss. Laut Merkur habe Much mit den Sanierungsarbeiten bereits begonnen. „Frau Rebelein hätte aber noch bis zum Frühjahr bleiben können“, so der Unternehmer gegenüber der Zeitung.

Doch Rebelein hat sich dagegen entschieden. Leicht fällt ihr der Abschied allerdings nicht. „40 Jahre in Gmund, das ist schon eine lange Zeit“, so die 66-Jährige gegenüber dem Merkur. Eröffnet hatte sie ihre Reinigung damals gemeinsam mit ihrem Mann in der Tegernseer Straße 8. Gleich darüber hatte das Ehepaar ihre Wohnung.

Rebelein konzentriert sich auf Miesbacher Filiale

„Wir waren damals die jüngsten Geschäftsleute in Gmund“, blickt sie zurück. Vor vier Jahren verlor sie ihren Mann dann durch eine Krankheit. „Seither rödel ich für zwei.“ Denn der Kundenkreis war immer groß – ob Hausfrauen, die ihre Vorhänge zum Reinigen abgeben, junge Frauen, die nach den Waldfesten ihre Dirndl vorbeibringen oder aber auch Männer, die täglich ein frisches Hemd brauchen.

Wie Rebelein gegenüber dem Merkur erzählt, hätten früher auch große Hotels am Tegernsee zu ihren Kunden gezählt. „Für die haben wir die Gästewäsche gemacht“, so die gebürtige Ungarin. „Wenn Fußball-Nationalspieler dann am Tegernsee waren, war unser Laden voll von Trikots bekannter Spieler. Da kamen die Väter mit ihren Söhnen hierher und haben die Trikots bewundert.“

2000 eröffneten die Rebeleins ein weiteres Geschäft in Miesbach. Nach den Turbulenzen und dem Umzug in Gmund war die Filiale am Tegernsee zuletzt nur noch Annahme- und Ausgabestation und hatte auch nur noch halbtags geöffnet. Gereinigt und gebügelt wurde ausschließlich in Miesbach. In das Geschäft wird Rebelein nun weiter ihre Kraft stecken. „Ich hoffe, dass viele Kunden den Weg dorthin finden.“

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