Wegen des großen Andrangs wurde sogar ein Shuttlebus vom Parkplatz an der Oberlandhalle ins Miesbacher Zentrum eingesetzt. Der letzten Samstag mit 49 Jahren verstorbene Toni Holnburger war weit über den Landkreis hinaus als Fleisch- und Wurstfabrikant bekannt. So war es kein Wunder, dass Trauergäste aus nah und fern dem Unternehmer die letzte Ehre erwiesen.
Unter den Trauenden waren unter anderem Miesbachs Bürgermeisterin Ingrid Pongratz, Klaus-Dieter Graf von Moltke vom Unternehmerverband, Unternehmer Franz-Josef Haslberger, Kreissparkassen-Chef Martin Mihalovits, Christian Wagner vom Brauhaus Tegernsee, Bräustüberl-Wirt Peter Hubert, Stanglwirt Balthasar Hauser aus Going, sowie die Alt-Landräte Wolfgang Gröbl und Jakob Kreidl, aber auch Rennrodlerin Natalie Geisenberger und Abordnungen der Gebirgsschützen.
Der Genussmensch
An den Menschen, der das Leben liebte, erinnerte Pfarrer Markus Kocher, der Toni Holnburger und seine Frau Pia 2012 in Rottach-Egern getraut hatte. Umso schmerzlicher war es wohl für den Geistlichen, dass er nach so kurzer Zeit bereits die Trauerrede halten musste. Holnburger sei „unerwartet“ am Samstag, den 8. Juni verstorben. Seinen 50. Geburtstag hätte er am kommenden Donnerstag feiern wollen.
Rückblickend auf Toni Holnburger würde man einen zuverlässigen und liebenswürdigen Sohn, Ehemann, Freund und Chef erblicken, von seiner Familie sehr geliebt. Seine letzten Jahre hätte ihn seine große Liebe, seine Frau Pia begleitet. Der Verstorbene sei ein charakterstarker aber auch lustiger Mensch gewesen. Anderen gegenüber war Holnburger immer großzügig und hilfsbereit. Die Vereine hätten sehr von seiner Nachwuchsförderung profitiert. Auch ein „leidenschaftlicher Jäger“ sei der Unternehmer gewesen. Daraus sei eine tiefe Naturverbundenheit und ein Freund der Tiere erwachsen.
In seiner Würdigung verwies Kocher auch auf den „hervorragenden Skifahrer“, der immer wieder seine Frau eingeholt hätte. „Egal, wie weit sie voraus war“. Holnburger habe alles geliebt, was schnell war, ob Motorräder oder Motorboote. Kocher erinnerte auch an den Genussmenschen, der nicht nur einen „hervorragenden Schweinsbraten zubereiten konnte, sondern “auch italienische Salami zu schätzen wusste“.
Als Verfechter guter Qualität habe Holnburger nach der Devise gelebt und gearbeitet: „Lieber geht einmal etwas aus, als schlechte Ware zu servieren“. Hinter diesem Satz stehe eine ganze Lebensphilosophie. „Lieber nichts anbieten, als was Schlechtes“. Doch dieser Grundsatz löse sich angesichts der modernen Wirtschaft „immer mehr in Luft auf“. Wenn man im Nahrungsmittelbereich Dinge bekomme, die nach etwas Essbarem aussehen würden, „es aber nicht mehr sind“.
Scheinbare Dinge wie „Fake News“ würden eben in unserer Zeit „überhandnehmen“. Hier scheinen nur noch leere Informationen verbreitet zu werden. In einem guten Betrieb aber, so Kocher, bleibe Raum für Kreativität und Gemeinschaft. Und wenn Holnburger nun zu Grabe getragen werde, sollte sein Grundsatz die Botschaft bleiben: „Wenn wir Dinge tun, dann richtig“. Ein Freund, der ihn als wahren „Gönner und Mäzen“ bezeichnete, wünschte Holnburger „eine gute Reise“.
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