Unmut über Baustelle am Wiesseer Lindenplatz

Seit März beschwichtigt der Bauträger. Wo eigentlich ein Rohbau stehen sollte, blickt man in der Ortsmitte von Bad Wiessee immer noch auf einen Kratersee. Schon mehrmals musste die WM-Eigenheimbau aus Ismaning den Baubeginn verschieben und nun dementieren, dass der Pleitegeier über dem Vorhaben kreise.

Der Unmut über die Baustelle am Wiesseer Lindenplatz wächst / Quelle: Klaus Wiendl

Eigentlich war das Richtfest für Dezember vergangenen Jahres geplant. Aber noch immer ist man da, wo im Herbst aufgehört wurde. Das „Lake Life“ verharrt auf der Stelle. Dass die 21 Wohnungen und sechs Gewerbeeinheiten bereits Mitte nächsten Jahres bezugsfertig sein sollen, glaubt auf Anfrage auch nur noch Bauherr Marco Wendler. „Die notariell zugesicherten Bezugstermine sind nicht gefährdet“.

Inzwischen kommen auch Zweifel an der Bonität des Bauträgers auf, wie etliche Leser und Kaufinteressenten der Tegernseer Stimme gegenüber äußern. „Kreist der Pleitegeier schon über Wendlers Weiher, weil die nicht ausreichenden Vorverkaufszahlen der Wohnungen eine Freigabe der Bankenfinanzierung unmöglich machen“, fragt ein Kritiker. Ein anderer beklagt nach einer Creditreform-Auskunft die „schwache Bonität“ des Unternehmens.

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Dies weist Wendler zurück und erklärt: „In Bad Wiessee hat sich herausgestellt, dass die dortigen Anlieger erst aktiv werden, wenn sich auf der Baustelle etwas tut“. Man sehe es als Erfolg, „bereits über 50 Prozent der Wohnungen verkauft zu haben, obwohl noch nicht einmal mit dem Rohbau begonnen wurde“. Doch diese Erfolgsmeldung wurde auch schon im August 2018 für die Wohnungen zum Preis zwischen 300.000 und 1,2 Millionen Euro herausgegeben. Seitdem haben sich Kaufinteressenten offensichtlich vom „Lake“ (See) am Lindenplatz abschrecken lassen. Zu Kauf-Rückabwicklungen aber ist es nach Auskunft von Wendler bislang nicht gekommen.

Probleme mit der Statik

Dennoch ist Wendler zuversichtlich, den Beginn des Rohbaus „in den nächsten Wochen starten zu können“. Einen genauen Termin allerdings bleibt er schuldig, wieder einmal. Dass sich bislang nichts auf der Baustelle ereigne, würde an „Terminfindungsproblemen mit der Rohbaufirma“ liegen, „welche nun gelöst wurden“. Es sei verständlich, dass eine große Rohbaufirma nicht sofort wieder die Arbeiten aufnehmen könne, „nachdem wir die Gespräche mit der Gemeinde erfolgreich abgeschlossen haben“, sagt Wendler. Noch aber seien „ein paar Details zu klären“.

Welche dies sein könnten, verrät Wendler nicht, aber der Tiefbauunternehmer aus Dietramszell. „Momentan hakt es gerade an der Statik, die wird neu berechnet“, erklärt Georg Häsch. „Wir machen unseren Tiefbau mit der Baugrubensicherung weiter“. Wendler gibt sich optimistisch: „Wie uns die Vergangenheit gezeigt hat, kann immer etwas dazwischenfunken“. Bleibt die Frage eines Lesers: „Wie lange bleibt der Schandfleck im Ortskern für Einwohner und Touristen noch sichtbar?“ Auch der Gemeinderat ist inzwischen ziemlich pikiert. Die WM-Eigenheimbau müsse endlich „liefern“.

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