So viel vorweg: Geschlagen hat er sich gut, der noch amtierende Rathauschef von Holzkirchen, bei einem seiner wahrscheinlich letzten größeren Auftritte als Bürgermeister. Im relativ gut gefüllten Saal des Oberbräus leitete Olaf von Löwis (CSU) die alljährliche Bürgerversammlung und präsentierte dabei den Bericht für das Jahr 2019.
„Reden kann er“, sagt ein Besucher, während von Löwis schon mittendrin ist und die Tagesordnungspunkte ankündigt. Insgesamt sind es neun Stück: Bauvorhaben, Gewerbe und Einzelhandel, Bürgerbeteiligungen, Märkte, Mobilität, Ortsentwicklung, Umwelt, Freizeitaktivitäten und gesellschaftliches Leben. Von Löwis ist routiniert, schließlich macht er den Job als Bürgermeister schon seit 2014.
Auch wenn keiner der Punkte, auf die er teils detailliert eingeht, besonders hervorsticht, wird immer wieder geklatscht. So wie beispielsweise als er über den Schnee-Katastrophenfall im Januar 2019 berichtet und sich bei allen Einsatzkräften bedankt, die damals rund um die Uhr im Einsatz waren.
Interessant ist, dass von Löwis immer wieder betont, wie wichtig es wäre, dass hoffentlich viele der laufenden Projekte von dem oder der neuen Bürgermeister(in) ebenso intensiv weiterverfolgt werden. Womit sich wohl auch bei ihm eine kleine Wehmut breitmacht, dass das Ende als Bürgermeister nahen könnte – sofern der Wähler mitmacht.
Nach dem Bericht und einer kurzen Pause folgen die Anträge oder Anfragen, die thematisch von der Südumfahrung bis zur Neunutzung des alten Schulhauses in Großhartpenning reichen.
Auch hier, ohne Manuskript, macht der Rathauschef eine souveräne Figur. Manchmal wird auch ein kleiner Witz eingebaut. Etwa wenn es um die teils offenbar schwierige Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn geht, die von Löwis mit den Worten kommentiert:
„Was wir da teils erlebt haben, des geht auf koa Kuahhaut mehr“.
Auffällig ist, wie gut er die Leute auch persönlich zu kennen scheint. Immer wieder sagt er: „Ach, den habe ich doch schon hier gesehen“, während er im Publikum nach demjenigen Ausschau hält, der den Antrag eingereicht hat.
Alles in allem meistert der Forstwirt also seine möglicherewise letzte große Präsentation als Bürgermeister in gewohnt unaufgeregter Weise. Denn bald, genau genommen am 15. März, sind die Kommunalwahlen und von Löwis will Landrat werden, wie schon lange bekannt ist. Die TS berichtete. Dafür aber verzichtet er auf eine weitere Bürgermeisterkandidatur in Holzkirchen.
Bei der Wahl im März tritt er als offizieller Landratskandidat der CSU an und hat wohl auch gute Chancen, wie es heißt. Auch weil er gerade nicht als der typische CSU-Bürgermeister, sondern als eine Art „parteienübergreifender Versteher“ gesehen und scherzhaft der “große Umarmer” genannt wird.
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