Von Pfötchen und Hufen

von Andreas Eirainer

Verwarlost, abgemagert, ausgesetzt oder ausgebüchst – könnten sie sprechen, es wären schauderliche Geschichten, die die Tiere im Tierheim Rottach-Egern zu erzählen hätten. Umso wichtiger ist die Arbeit, die hier geleistet wird: Mit Herzblut kümmern sich die Pfleger um alles, was “kreucht und fleucht”.
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“Oft wissen die Menschen gar nicht, worauf sie sich einlassen, wenn sie sich ein Haustier zulegen”, erzählt Markus Glanz, Leiter des Rottacher Tierheims. “Dass beispielsweise eine Katze in ihrer Lebenszeit bis zu 13.000 Euro kosten kann, ist den Wenigsten klar.” So kommt es, dass so manches Geburtstagsgeschenk wenig später im Tierheim landet.

Anders als das Bild, das man von einem Tierheim typischerweise im Kopf hat, fühlt man sich in Rottach schon fast wie in einem kleinen Zoo: von Ziegen über Vögel und Nager bis hin zu Hunden und Katzen gibt es so ziemlich alles. Selbst Wildtiere, wie Eichhörnchen, Raben oder Füchse werden “aufgepäppelt” und wieder ausgewildert.

Gesundheitscheck ist Pflicht

“Jedes Tier, das zu uns kommt, muss zuerst in Quarantäne”, erklärt der Tierheimleiter. Das sei wichtig, um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden. Ist der Gesundheitscheck bestanden, können sie ihre neue Unterkunft beziehen. Von dort aus, suchen sie dann ein neues Zuhause – oder ihren eigentlichen Besitzer.

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Dass alleine der berühmte Chip bei der Zuordnung hilft, ist ein Irrglaube: jedes gechippte Tier muss bei Organisationen wie z.B. Tasso, dem deutschen Haustierregister oder der ifta in deren Datenbanken registriert werden – und das ist immer Sache des Tierbesitzers. Sind die Tiere dort nicht registriert, können Herrchen oder Frauchen auch nicht ausgemacht werden.

Kuriose Geschichten: Krokodile und Maikäfer

Doch nicht nur Schaudergeschichten kann man im Tierheim erleben: “Vor zwei Jahren hat uns eine Frau angerufen und unsere Hilfe angefordert. An ihrem Küchenfenster säßen mehrere Marienkäfer, um die man sich kümmern solle”. Man habe die Dame daraufhin aufgeklärt, dass sich das Tierheim nicht um Marienkäfer kümmere.

Auch scheitert es manchmal am Unwissen der Menschen: “Verängstigt rief uns ein Bürger an, er habe ein Krokodil gefunden”, lacht Glanz. “Als wir dann vor Ort waren, stellte sich schnell heraus, dass es eine Eidechse war.”

Weitere Informationen, Geschichten und Eindrücke kann man am Samstag, den 10. Oktober gewinnen. Da ist im Tierheim Rottach-Egern Tag der offenen Tür.

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