Dass das Bahnhofs-Areal renoviert werden muss, ist schon länger klar. Die Kritik betrifft nicht nur das historische Bahnhofsgebäude, sondern häufiger noch das Drumherum, wie den Bahnhofsvorplatz. Wie berichtet, wandte sich ein TS-Leser mit seinen ernüchternden Eindrücken an die Stadtverwaltung. Hauptkritikpunkt:
Es ist eine Schande für einen Weltbekannten Fremdenverkehrsort wie Tegernsee, wenn man den verdreckten, mit riesigen Pfützen ausgestatteten Parkplatz am Bahnhof Tegernsee sieht.
Die Situation ist auch Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) bekannt. Der Zustand des Areals entspreche laut Hagn nicht den Wünschen und Vorstellungen der Stadt. Sanierungsarbeiten sind geplant, doch noch sind der Stadtverwaltung die Hände gebunden. Denn der Bahnhofsvorplatz kann erst gemacht werden, wenn der Bahnhof von der Bahn renoviert wird und der Bahnhof kann erst renoviert werden, wenn das mit dem Denkmalschutz geklärt ist – so in etwa die grobe Zusammenfassung.
Die Dinge sind jedenfalls kompliziert. Beispielsweise ist die Bahn in der Pflicht, den Bahnsteig behindertengerecht herzurichten, erklärt Heino Seeger von der Tegernsee Bahn. Das heißt, dass eine Anhebung der Bahnsteige erforderlich ist beziehungsweise alles auf das Niveau der allgemeinen Einstiege der Züge gebracht werden muss. Gleichzeitig lastet aber der Denkmalschutz auf dem ganzen Areal und muss dabei berücksichtigt werden. Das Gleiche gilt für das elektronische Stellwerk, das in die Jahre gekommen ist, oder unter anderem auch für die Gleise.
Der Bahnhofsvorplatz kommt zum Schluss
Es gibt folglich eine Reihe von Dingen, die es im Zuge der Bahnhofsmodernisierung zu bedenken, zu prüfen und zu planen gilt. Und der Bahnhofsvorplatz wiederum ist so etwas wie das Nebenprodukt der ganzen Renovierung, das ganz zum Schluss noch an die Reihe kommt. Und zwar erst dann, wenn alle anderen Baumaßnahmen abgeschlossen sind. Wer sich also Gedanken über die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes macht, von der unansehnlichen Güterhalle bis zum „pfützigen“ Kiesplatz, hat keinen Grund zur Eile.
Bezugnehmend auf den Bahnhof selbst ist Seeger jedenfalls optimistisch und sagt: „Wir schaffen das alles.“ Auch wenn es verschiedenste Aspekte zu berücksichtigen gilt. So spielt auch die Eisenbahn eine nicht ganz unerhebliche Rolle und über dem Ganzen schwebt schließlich noch die Regierung von Oberbayern. Laut Seeger befindet man sich aber bereits in den Vorplanungen. Als Wunschvorstellung für den Beginn der Umbaumaßnahmen nennt er Mitte 2020, doch realistischer, sagt er, wäre wohl Anfang 2021. Geduld ist also angesagt.
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