2017 sah es bereits so aus, als könnte Kaltenbrunn-Betreiber Michael Käfer den Zuschlag für das geplante Almdorf in Tegernsee bekommen. Doch die Verhandlungen für die 4.500 Quadratmeter große Fläche scheiterten mit der Familie Berghammer, der das Grundstück gehört, wie auch der Kohlhaufhof gleich nebenan. Ihre Fläche wollen sie nur in Erbpacht auf 90 Jahre vergeben.
„Unüberbrückbare Differenzen“ hätten dazu geführt, dass Michael Käfer aus dem Rennen um das Almdorf ist, erklärte seinerzeit Projektentwickler Rainer Leidecker. Er hat mit der Tegernseer Ernst Tengelmann Projekt GmbH und dem Neuhauser Architekten Johannes Wegmann das Projekt Almdorf entwickelt. Leidecker sucht Investor und Betreiber und bringt die Verträge mit den Besitzern des Almdorf-Areals unter Dach und Fach.
Entstehen sollen neben dem Neureuth-Parkplatz sieben Almhütten, zwei größere Höfe mit Gästezimmern und Restaurants sowie eine Tiefgarage. Bereits seit 2012 ist das Almdorf Thema im Tegernseer Stadtrat, der sich mehrheitlich für die Hotelanlage aussprach. Für sie musste die Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden. Der Umweltausschuss des Kreistags stimmte zwar zu, aber die Kritik am „Heidi-Land“ wollte nicht verstummen. Gegner des Projekts scheiterten allerdings mit einer Petition im Landtag. Die Stadt Tegernsee ebnete Leidecker den Weg, indem sie einen vorhabenbezogenen Bebauungs- und Erschließungsplan mit zahlreichen Auflagen auf den Weg brachte.
Sind Investor und Betreiber schon gefunden?
Leidecker musste einen Durchführungsvertrag unterzeichnen. Dieser sieht unter anderem vor, dass Gäste nicht länger als sechs Wochen bleiben dürfen, ansonsten ist eine Konventionalstrafe fällig. Im August 2015 wurde der konkrete Bauantrag vom Bauausschuss mit 5:2 Stimmen befürwortet. Am 22. September 2016 erteilte das Landratsamt die Baugenehmigung. Der erste Spatenstich wurde für 2016 angekündigt. Dabei blieb es. Drei Jahre lang tat sich nichts in einer der besten Lagen über dem Tegernsee.
Jetzt jedoch wurde zumindest mit dem Abriss der Bergschwalbe begonnen. „Mehr können wir aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen“, war nun von Leidecker auf Anfrage zu hören. „Wir brechen jetzt ab, weil wir dies nur zwischen Oktober und Februar dürfen“. Auf die Frage nach dem Investor und Betreiber macht Leidecker eine längere Pause, bis er die Auskunft verweigert. „Ich will nichts sagen, nur so viel, wir sind am arbeiten und sind in einem weiten Stadium“.
Leideckers Name steht auch für das Hotelprojekt Seeperle in Rottach-Egern, wie die Tegernseer Stimme jüngst berichtete. Hier ist der Projektentwickler einen deutlichen Schritt weiter. Noch im Dezember wollen Leidecker und die Bremer Atlantic-Hotelkette ihr Projekt „Severin`s“ an der Seestraße der Öffentlichkeit präsentieren.
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