Was Höß am Herzen lag

In der Gemeinderatssitzung war es Bürgermeister Höß zuletzt ein besonderes Anliegen, auf die nach Ansicht des Kämmerers optimistische finanzielle Entwicklung der Gemeindekasse hinzuweisen. Doch es gab auch Hiobsbotschaften in Bad Wiessee.

Was Bürgermeister Höß am Herzen lag …

Im öffentlichen Teil der Sitzung bemühte Peter Höß (Wiesseer Block) das Bayerische Landesamt für Statistik. Es hatte Ende September die vorläufigen Zahlen der Umlagekraft aller bayerischen Kommunen für das Jahr 2020 veröffentlicht. Die Statistik zeige für Bad Wiessee, dass die Umlagekraft von etwa 1.600 Euro pro Einwohner der Gemeinde, „deutlich besser geworden ist“, so Höß. Man sei vom 7. Platz im vergangenen Jahr jetzt auf den 4. Platz im Landkreis vorgerückt und liege damit „ganz knapp“ noch vor Holzkirchen.

Auf dem 1. Platz stehe Tegernsee, Rottach-Egern sei Zweiter in dem Ranking, Gmund als dritte Gemeinde stehe auch noch auf dem Treppchen. Dies bedeute, „dass Wiessee entgegen mancher Darstellung eine sehr hohe Finanzkraft besitzt“. Ob Wiessee, wie von Höß erhofft, im nächsten Jahr einen Podestplatz erreichen kann, darf zumindest bezweifelt werden.

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Denn demnächst könnten die zusätzlich entstandenen Abbruchkosten für den Rückbau des Jodschwefelbades von 713.000 Euro fällig werden, wie dann hinter verschlossenen Türen im Rathaus bekannt wurde. Die Kostenexplosion auf insgesamt 1,8 Millionen hat die Gemeinde zu tragen, auch wenn diese für Wiessee erst fällig werden, wenn die „SCA Immo GmbH“ der Schweizer Sports Medicine Excellence Group (SME) die Schlussrechnung für die Abbrucharbeiten laut Vertrag präsentiere. Aber SME möchte die bisher angefallenen Mehrkosten sowie weitere Kosten mit dem Rathaus schon einmal abrechnen, um beim Abbruchunternehmen nicht in Vorleistung treten zu müssen.

Schaden an der Adrianus-Quelle

Doch weitere Kosten entstehen für die Gemeinde mit der Adrianus-Quelle auf dem einstigen Jodbadgelände. Vor gut zwei Jahren wurde der Pferdepumpenkopf der Quelle für viel Geld eingehaust. Gut eine Million kostete das moderne Gebäude, das einen Blick auf die Pumpentechnik gewährt. Sie fördert seit 1978 aus gut 600 Metern Heilwasser nach oben, vorausgesetzt, es tritt kein Schaden ein.

Doch dieser kam Florian Sareiter (CSU) zu Ohren. Er wollte mehr darüber wissen. Thomas Holzapfel vom Bauamt klärte ihn und den Gemeinderat auf. Zuletzt sei Wasser im Pumpenschacht gestanden. Möglicherweise gelte als Ursache die Baustelleneinrichtung auf dem ehemaligen Jodbadgelände. Doch von wo genau das Wasser kam, sei unklar. Während der Errichtung der Einhausung sei der Pumpenschacht laut Holzapfel abgedeckt worden. Dessen Abdichtung habe nun 15.000 Euro gekostet und sei dieser Tage geschehen. „Jetzt ist der Schacht wieder dicht“. Und 15.000 Euro im Schacht.

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