Obwohl sich die Situation im Vergleich zu gestern etwas beruhigt hat, soll auch in den kommenden Tagen jede Menge Weiß vom Himmel fallen. Landrat Wolfgang Rzehak zog deshalb jetzt die Konsequenzen und rief heute Vormittag den Katastrophenfall für den Landkreis Miesbach aus. „Grund ist der anhaltende Schneefall und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens“, erklärt Pressesprecherin Sophie Stadler.
Eine der Folgen betrifft vor allem die Schüler und Lehrer des Landkreises. Bis einschließlich Freitag entfällt der Unterricht an allen Schulen (wir berichteten). Doch auch Autofahrer sind von den Wetterbedingungen weiterhin betroffen. Die Räumdienste fokussieren sich deshalb vor allem auf die Straßen. „Eine flächendeckende Räumung von Gehwegen kann aufgrund der Schneemassen nicht sichergestellt werden“, so Stadler weiter.
Dennoch können weiterhin auch einige Straßen im Landkreis aktuell nicht befahren werden (die Liste wird laufend aktualisiert). Stand am Dienstagabend, 8.1.:
- Staatsstraße 2073 Dietramszellerstraße
- Otterfing: Markweg bis Hofolding (Zufahrt von Münchner Seite her frei), Otterfing-Kreuzstraße,
Wettlkam-Otterfing Verbindungsstraße, Otterfing-Thalham, - Waakirchen: Schaftlach-Piesenkam MB 6, Verbindungsstraße Piesenkam-Warngau, MB 7 von Schaftlach Richtung B318 (Höhe Staudach), Waakirchen Industriestraße, Gemeindestraße Schaftlach-Krottenthal
- Verbindungsstraße Gotzing-Reitham MB 12
- Frauenried-B 372 Zufahrtsstraße
Zuvor stand auch eine Verbindungsstraße in Gmund auf der Liste der gesperrten Straßen. Die Leute rätselten, welche Straße denn da vom Landratsamt gemeint ist. Trotz mehrmaliger Nachfrage konnte bisher keine Info von Seiten der Pressestelle eingeholt werden. Selbst die Gemeinde Gmund war zunächst ratlos: „Da das ganze zentral über den Katastrophenschutz und damit über das Landratsamt lief, wussten wir auch nicht, welche Verbindungsstraße gemeint ist“, erklärt Florian Ruml, Geschäftsleiter der Gemeinde. Nun habe er jedoch in Erfahrung gebracht, dass das Ganze ein Versehen war: „Scheinbar war’s ein Schreibfehler. Auf der Landkreis-Webseite haben sie die Gmunder Verbindungsstraße wieder rausgenommen.“
Gemeindemitarbeiter im Dauereinsatz
Trotz dieses Missgeschicks seitens des Landratsamts spricht Ruml aber ein klares Lob an die Mitarbeiter des Bauhofs aus, die derzeit ihr Bestes geben, um die anderen Straßen weitestgehend befahrbar zu halten. „Die Mitarbeiter des Bauhofs leisten eine sehr gute und unverzichtbare Arbeit“, versichert Ruml. Insgesamt seien derzeit bei Bedarf rund acht Räumfahrzeuge unterwegs, „mit Handräumung sind sogar bis zu zwölf Mann im Einsatz.“ Tagsüber werden die Straßen mindestens zweimal geräumt, Bergstrecken auch öfter. Nachts sei der Bauhof bereits ab 3:30 Uhr im Einsatz.
Sie sorgen engagiert und mit teils erheblichen Mehrleistungen auch dafür, dass mit freien Straßen das öffentlichen Leben funktionsfähig bleibt. Wir bitten aber zugleich um Verständnis, dass nicht überall sofort geräumt werden und der Räumschnee nicht überall sofort abtransportiert werden kann.
Auch in Kreuth leistet der Räumfahrdienst alle Arbeit. „Bei uns sind prinzipiell drei Schneepflugfahrzeuge auf den Straßen unterwegs, dazu noch zwei Schmalspurfahrzeuge mit Schneepflügen auf den Geh- und Spazierwegen, wie beispielsweise entlang der Weissach“, so Bürgermeister Josef Bierschneider. Darüber hinaus seien noch weitere drei Mitarbeiter mit Schneeschaufeln und zwei Mitarbeiter mit den Loipenspurgeräten unterwegs.
Bierschneider versichert: „Wir in Kreuth sind gut auf solche Wintereinbrüche eingerichtet – unser Bauhof hat hier große Erfahrung.“ Derzeit laufe alles normal. Die Mitarbeiter des Bauhofs haben die heutige Schneefallpause genutzt, um die Schneehaufen an den Straßenrändern wegzufräsen. „Damit der Neuschnee, der in den nächsten Tagen angesagt ist, wieder Platz hat.“
Die TS hält Sie über alle Veränderungen auf dem Laufenden.
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